Auf den Reifen sitzend kommt einem die Talfahrt allerdings schneller vor. Sigrun Greiner ist stolz, denn neben Oberhof und Steinach gehört sie mit ihrer Anlage zu den wenigen, die am dritten Adventswochenende geöffnet hatten.
Am Sonntagnachmittag waren auch die beiden Geschwister Philipp und Lucie aus Coburg mit ihren Eltern in Siegmundsburg anzutreffen. Für Philipp ist es immer ein richtiges Abenteuer, den Abhang hinunter zu gleiten, so der Vater. Sie sind nicht das erste Mal hier. Da im vergangenen Winter die Snow-Tubing Anlage geschlossen hatte, sind sie einfach einen Ort weiter nach Limbach an den Rodelhang gefahren, um dort dem Wintervergnügen zu frönen.
Auch Heiko Kirchner aus Rödental führte sein Weg und das Winterwetter nach Siegmundsburg. Der Bayer ist so, wie viele andere, öfters hier auf der Höhe anzutreffen. „Der Schnee, die Anlage, der Glühwein und die Winterwelt“ haben es ihm angetan.
Hinab ging die rasante Abfahrt auf der Snow Tubing Anlage für Vater Eickner und Sohn Luca aus Coburg.
Öfters am Hang an der „Dürren Fichte“ ist auch der Einheimische Emil Lindner. Er meint, dass er schon eine Art „Stammgast“ hier sei. Er möchte „so bei einem Glas Glühwein den Winter genießen“. Bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt wärmt da schon das alkoholische Getränk etwas auf. „Früher“, so erinnert sich der Siegmundsburger Lindner, „haben wir auf der Bahn immer Wettrodeln gemacht, das geht aber heute in dem Alter nicht mehr. Es waren immer schöne Winter.“ An einer Elchmütze als Erkennungsmerkmal konnte man Lindner schon von Weitem erkennen.
Ebenfalls ist für den knurrenden Magen und die durstige Kehle im Anlagenbereich bestens gesorgt. In der Imbissbude ist Birgit Fleck anzutreffen. Sie sorgt auch dafür, dass stets genügend Waffeln und Crêpes, Bockwürste und Bratwürste, Glühwein, Jagertee oder auch Grog und heiße Schokolade über die Imbissausgabe gehen können.
Um für die Wintersaison gewappnet zu sein, mussten die dafür notwendigen Vorbereitungen getroffen werden. Die Planungen waren allerdings nicht leicht, verrät Greiner. Neben der Unbekannten namens Schnees sind dies auch die Corona-Zahlen, die in den vergangenen Tagen sehr hoch waren und stets nur kurzfristige Entscheidungen ermöglichten. „Die Leute sind alle nett, auch wenn es für sie wegen der geltenden Regelungen etwas umständlich ist“, so die Anlagenbetreiberin. Aber, auch das sei natürlich verständlich, sind sowohl Sigrun Greiner als auch die Gäste froh, „dass wieder etwas gemacht werden kann“. Am Sonnabendnachmittag, dem Eröffnungstag der Wintersaison, waren es rund 100 Besucher, die gezählt werden konnten. „Es war immer ziemlich ausgebucht.“ Der Sonntagnachmittag war vom Wetter her zwiegespalten, setzte doch nach Schnee auch Regen ein.
Zu den Vorbereitungen gehören aber auch die Begrenzungsbande frei zu schaufeln und die Schlepptrasse frei zu halten. Das bedeutet viel Handarbeit, weiß Sigrun Greiner. Die Bahn selbst wird entweder mit Hilfe einer Pistenraupe oder eines Motorschlittens gewalzt. Schließlich müssen auch noch die Sicherheitsnetze gespannt werden.
Am Montag schreibt Sigrun Greiner nun: „Das Tauwetter schadet auch uns, sodass wir erst wieder öffnen können, wenn neuer Schnee gefallen ist.““
Ohne Anruf geht nichts:
Geöffnet ist samstags von 13 bis 16 Uhr und sonntags von 10 bis 16 Uhr. Vor einer Fahrt nach Siegmundsburg sollte zur Vermeidung einer Enttäuschung beachtet werden: Der Besuch der Tubing-Anlage ist nur nach telefonischer Anmeldung unter Telefon (01 71) 3 22 15 37 möglich, da die Zahl der Gäste begrenzt werden muss. Dabei wird ein Zeitfenster für den Aufenthalt an der Anlage vereinbart.