Oktober 2023: In einem alten Verwaltungsgebäude der Schachtanlage soll die neue Ausstellung junge Menschen ansprechen, ihnen die alte Bergbautradition näherbringen und ein Gefühl für die Bedeutung des Unglücks weit über die Grenzen von Lengede hinaus vermitteln.
Erinnerung an identitätsstiftendes Ereignis
Die Erinnerungsstätte bezeichnet der Historiker Gerd Biegel von der TU Braunschweig als „zentral für den Ort und die Region“. Im Museum seien viele Dinge in all ihrer Dramatik da und im Stundenablauf nachvollziehbar.
Für Biegel ist das enorm wichtig, weil die Ereignisse von damals „identitätsstiftend“ für Lengede und die Region gewesen seien. „Niemand war nicht betroffen“, betont Biegel. Heute sei es für viele Menschen wichtig, zu erinnern statt zu wundern. Denn bei aller Freude über die elf Geretteten dürften die 29 gestorbenen Bergleute nicht vergessen werden. Sie konnten teils nicht aus der Grube geborgen werden.
Um die Bedeutung des Grubenunglücks von Lengede weiß auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, der in der Region aufgewachsen ist. 1963 sei zwar ein tragisches Kapitel, aber eben auch ein Symbol für Solidarität und Zusammenhalt, sagt Heil. „Es schien, als gebe es keine Hoffnung auf Rettung. Doch die Menschen vor Ort und aus der gesamten Bundesrepublik mobilisierten sich, um den Verschütteten zu helfen.“