3. Tiererlebnistag Gemeinsam für das Wohl der Tiere

Erik Hande

Katzen, Meerschweinchen, Hunde und sogar ein Chamäleon waren beim Tierschutzverein zu sehen. Gemeinsam mit dem Hundesport- und dem Schäferhundeverein Meiningen hatte er zum dritten Tiererlebnistag auf den Rohrer Berg eingeladen.

 
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Hunderte Besucher nahmen am Sonnabend das Gelände der drei Vereine unter die Füße, die gemeinsam Einblicke in ihr Hobby und ihre ehrenamtliche Arbeit gaben. Im Mittelpunkt des zusammen organisierten Events standen Informationen zum Schutz, Training und zur Haltung von Bello und Co.

Bürgermeister Fabian Giesder freute sich zur Eröffnung über die Zusammenarbeit der Vereine und ein Veranstaltungsformat für Meiningen, das seinesgleichen sucht. „Die Vereine setzen sich für das Tierwohl und den Tierschutz ein. Für die Stadt Meiningen ist der Tiererlebnistag ein wichtiges Ereignis – ab dem dritten spricht man von einer Tradition. Also gehe ich davon aus, dass es eine Fortsetzung gibt.“ Die Arbeit der Vereine, zu der auch die Umsetzung des Hundeführerscheins gehört, seien wichtig für das gute Miteinander zwischen Menschen und Tier. Mitgebracht hatte er Bewilligungsbescheide aus der Ehrenamtsförderung, die die Vorstände dankbar entgegennahmen. Gemeinsam wurde der Aktionstag Punkt 11 Uhr durch die Vorsitzenden Jörg Dolling vom Hundesportverein, Beate Rittig vom Schäferhundeverein und Mathias Möder vom Tierschutzverein eröffnet. Alle dankten sie den Mitgliedern und Helfern, die dieses Fest mit auf die Beine gestellt haben.

Beim Tierschutzverein erfreute sich von Beginn an das Katzenhaus großen Interesses. Maximal fünf, sechs Kinder und Erwachsene konnten die Unterkunft der gefundenen, behördlich eingewiesenen oder abgegebenen Katzen gleichzeitig betreten, damit diese in ihrem Domizil nicht über die Maßen beunruhigt wurden.

Iven, Jo und William aus Neubrunn waren mit ihren Großeltern gekommen und schauten sich ganz neugierig um. Sogar auf der Lampe entdeckten sie eine Getigerte. Die Katzen, aber auch Hunde und anderen Vierbeiner oder Vögel, die der Verein aus der Stadt und umliegenden Kommunen aufnimmt, seien anfangs oft scheu, erklärte Mathias Möder. Die Besucher sollten daher respektieren, wenn die Katzen nicht gestreichelt werden möchten. Ohnehin stehe Tieren stets Respekt und Schutz zu, machte er deutlich.

Der Verein beschäftigt zwei Angestellte, drei Minijobber sowie einen Bundesfreiwilligen. Eine Beschäftigungsmaßnahme über die Neue Arbeit Thüringen endet hingegen bald. Das sei nicht viel Personal, um die derzeit etwa 20 großen Katzen und 15 kleinen Katzen, elf Hunde und weiteren Tiere rund um die Uhr zu betreuen. Deshalb sei man auf ehrenamtliche Helfer angewiesen. Schließlich müsse man bedenken, dass sich öfters auch verletzte, kranke Tiere darunter befinden, die Zuwendung brauchen. Zurzeit seien die Vermittlungsquoten ganz gut. Wer sich für die Aufnahme eines Tieres interessiert, der kann sich gern melden. Vor Ort lasse sich dann herausfinden, welche Katze oder Hunde zum neuen Frauchen oder Herrchen passt, schilderte der Vorsitzende. Auch schaut sich der Verein das neue Zuhause an. Das ist so vorgeschrieben, erklärte Möder den Ablauf der Vermittlung. Denn der Verein steht in der Verantwortung, dass das Tierwohl auch nach der Vermittlung von Hund, Katze und Co. gesichert ist.

Viele praktische Tipps

Daniela „Dani“ Wicklein informierte Interessierte derweil über die Haltung von Meerschweinchen. Vier eigene Tiere namens Cookie, Brownie, Muffin und Mr. Streusel hatte sie zum Tiererlebnistag mitgebracht. Meerschweinchen sollten nie alleine gehalten werden, sie seien keine Schmusetiere und bräuchten in ihrer Stallanlage zu zweit wenigstens zwei Quadratmeter Fläche, erläuterte sie. „Bei mir haben sie mehr und ich freue mich immer auf ihr Quieken bei der Begrüßung“, schilderte „Dani“ den Besuchern. Die Neugier aller Altersgruppen zog Sarah Klaus auf sich, beziehungsweise Konstantin. Hatte sie doch ihr Chamäleon mitgebracht. Dieses kann Farben von orange und grün bis schwarz annehmen. Bis zu acht Jahre werden diese Tiere alt. Vorsichtig anfassen durften man das Chamäleon auch, aber erst nachdem die Hände desinfiziert waren.

Wer am Stand von Imker Stefan Blum aus Mehmels Halt machte, konnte Interessantes über Bienen erfahren. Ein Volk zählt bis zu 40 000 Bienen, Imker halten meist sechs bis acht Völker und Jungimker werden von dem in Wasungen ansässigen Imkerverein gern unterstützt, war von ihm zu erfahren.

Mit Hüpfburg, Mal- und Bastelspaß – unterstützt von den Meininger AWO-Jugendtreffs – war für Unterhaltung der jungen Besucher gesorgt, an den Verkaufsständen in der Wendeschleife vor dem Tierheim gab es allerlei Nützliches und Interessantes für die Vierbeiner, aber auch Kunsthandwerkliches für Frauchen und Herrchen zu entdecken. DJ Paul Weinelt von Moondance Eventservice verbreitete mit seiner Musik gute Laune und brachte sogar noch hoch motivierte Freunde mit, die dem Tierschutzverein unter die Arme griffen.

Beim Tierschutzverein wie auch beim Deutschen Schäferhundeverein, Ortsgruppe Meiningen, gab es Einblicke in die Arbeit der Rettungshundestaffel aus Nahetal-Waldau. Außerdem konnten die Zuschauer verfolgen, wie mit den Hunden gearbeitet wird, sodass sie sich im Alltag stets Frauchen und Herrchen unterordnen.

Übungen zum Gehorsam und anderem mehr wurden vorgeführt. Wenn sich genügend Interessierte mit entsprechend ausgebildeten Hunden finden, dann will der Schäferhundeverein im Herbst wieder eine Begleithund- und andere Prüftermine anbieten, erklärte desesn Vorsitzende Beate Rittig. Geübt wird im Verein immer am Mittwoch und Sonntag.

Jubiläum nachgeholt

Der Schäferhundverein feierte zum Tiererlebnistag zugleich sein 100-jähriges Bestehen nach. Das konnte im vergangenen Sommer wegen der Corona-Auflagen nicht begangen werden. Dafür fanden sich nun zum 101-jährigen Bestehen erst recht viele Gäste ein. Insgesamt sind 27 Mitglieder auf dem Vereinsgelände auf dem Rohrer Berg aktiv. Wer Interesse hat, ist mit seinem Hund gern willkommen. Der Verein ist offen für alle Rassen. Die Zucht von Schäferhunden ist ein Schwerpunkt seiner Arbeit, die aber noch mehr umfasst. Außerdem gibt es gemeinsame Wandertage und auch bei der Pflege und Unterhaltung der Anlagen wird gemeinsam angepackt, das schweißt zusammen. Mit den anderen beiden Tiervereinen versteht man sich übrigens prächtig. Es gibt ein einmütiges Mit- und Nebeneinander, erklärte die Vorsitzende.

Das bestätigte Jörg Dölling vom Hundesportverein unbesehen. Jeder habe seine eigene Ausrichtung. Die Meininger Hundesportler setzen zum Beispiel auf Bewegung und Aktion. Turnierhundesport, Agility und Rally Obedience stehen bei den 64 Mitgliedern hoch im Kurs. „Wir haben sogar Landesmeister in unseren Reihen“, ist Jörg Dölling stolz. Aber auch diejenigen, die erst einmal nur den Meininger Hundeführerschein absolvieren wollen, sind im Verein willkommen. Zum dritten Tiererlebnistag gab es für die Besucher zahlreiche Vorführungen und etliche Gäste konnten mit ihrem Vierbeiner probieren, ob diese den Parcours auf dem Vereinsgelände bewältigen können.

Von allen drei beteiligten Vereinen erhielt die Stadt Meiningen ein großes Lob für ihre stetige Unterstützung. Zu den Tiererlebnistag-Besuchern zählten übrigens auch Landrätin Peggy Greiser und Mitglieder der Tierschutzvereine Schmalkalden und Zella-Mehlis, die mit den Meininger Tierschützern gern ins Gespräch kamen, da alle an einer weiteren engen Zusammenarbeit interessiert sind. eh/sim

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