Bad Salzungen/Kloster - Ein Schandfleck in zentraler Lage verschwindet: Am Montag fiel der Startschuss für den Abriss einer alten Werkstatt mit Wohnhaus in Kloster. Der Bagger steht schon bereit. Was man nicht sieht, ist die jahrelange Vorarbeit. "Ein Außenstehender kann den Aufwand, der dahintersteckt, nicht beurteilen", meint Bad Salzungens Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler). Viele Jahre hat man sich bemüht, die Schrottimmobilie kaufen zu können. "Wenn die Stadt hier nicht eingreift, würde der Schandfleck für immer bleiben." Denn allein der Abriss der bereits einsturzgefährdeten Gebäude kostet rund 240 000 Euro. Ein Privatmann, ist sich der Bürgermeister sicher, könnte diese Fläche, wirtschaftlich gesehen, nicht für eine neue Wohnbebauung entwickeln. Die Stadt kann es - mit Hilfe eines Förderprogramms zur Revitalisierung von Brachflächen. Dafür stellte man beim Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum in Meiningen im März einen Fördermittelantrag, der bewilligt wurde. 138 000 Euro fließen an Unterstützung, bleibt ein Eigenanteil von 102 000 Euro, den die Stadt tragen wird. "Wir werden sehr darauf achten, dass unsere Ortsteile ihre lebendige Mitte und ihre landwirtschaftlichen Flächen behalten", betonte Klaus Bohl. Denn Leerstände in den Orten und Zersiedlung der Landschaft durch eine Wohnbebauung auf der grünen Wiese im Außenbereich seien ein Problem vieler Gemeinden. Die freie Fläche in der Ortsmitte soll wieder bebaut werden. "Es gibt auch schon einen Interessenten", erklärte Ortsteilbürgermeister Rolf Lüttich (CDU). Er ist sich sicher, dass das Grundstück relativ schnell wieder bebaut sein wird.