Zweifache Hilfe für den schwerkranken Bruno und seine Familie

Erlau - "Familien mit einem schwerkranken Kind sind im Ausnahmezustand", sagte Marcella Cagnetta Stephan. Sie weiß das aus eigener Erfahrung. Die Kinderkrankenschwester engagiert sich im noch jungen ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Meiningen. An diesem Samstagmorgen ist sie bei Familie Hoffmann in Erlau. Der vierjährige Bruno, der unter einem schweren Gen-Defekt leidet und Rundum-Betreuung braucht, lacht und artikuliert Freude.

Sprechen kann er nicht, auch nicht laufen, nur mit Unterstützung sitzen. Als ihn Marcella auf den Arm nimmt, kuschelt er sich vertrauensvoll an ihre Schulter. Vertrauen ist wichtig für diese Form der Hilfe. Im Gegensatz zum Kinderhospiz Tambach-Dietharz begleitet dieses Hilfswerk lebensverkürzend erkrankte Kinder und ihre Familien in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung. "Wir schenken vor allem Zeit", erklärt Marcella Cagnetta Stephan. "Zeit für die Seele, für Trost, zur Entlastung und zum Freiraum schaffen im Alltag für das betroffene Kind, Geschwister und Eltern."

Familie Hoffmann wird jetzt eine Familienbegleiterin bekommen. Diese Botschaft bringt sie mit nach Erlau. "Sie wird schauen, wo sie helfen kann. Dass Janine und ihr Mann André mal einen Abend gemeinsam verbringen können, sich mit Freunden treffen oder mal was unternehmen können.

Noch ist die häusliche Situation alles andere als behindertengerecht und die Betreuung körperlich sehr anstrengend, den immer schwerer werdenden Jungen treppauf, treppab zu schleppen. Das Häuschen muss dringend umgebaut werden. Diesen Herzenswunsch erfüllen zu helfen, sind an diesem Samstagmorgen Christian Korff und Franz Piszczan vom Verein Helping Angels Gotha nach Erlau gekommen. Den Ort kennen die Herren, haben sie doch 2019 dem ebenfalls schwerkranken Gunnar einen Wunsch erfüllt und die spektakuläre Biker-Tour organisiert.

Bitte weiter spenden

Diesmal bringen sie einen Scheck von 1215 Euro mit. Das Geld wird ein Stück helfen, den Umbau des Hauses in Angriff zu nehmen. Noch weiß Familie Hoffmann nicht, was finanziell auf sie zukommt. Doch aus eigener Kraft kann sie das nicht schaffen. Inzwischen haben Mitarbeiter des Planungsbüros Projektscheune das ganze Haus vermessen. Sie werden Vorschläge zum Umbau unterbreiten. Das ist nur eine der vielfältigen Formen der Unterstützung, für die Familie Hoffmann zutiefst dankbar ist, die Kraft gibt und Hoffnung, den Umbau zu schaffen.

Dazu tragen auch die Leser von Freies Wort bei, die über den Hilfsverein "Miteinander Füreinander - Freies Wort hilft e.V." bislang schon mehr als 20 000 Euro für Bruno gespendet haben. Auf das Vereinskonto kann nach wie vor gespendet werden unter dem Stichwort: Bruno. kat