Heldburg Veste Heldburg wird Denkort

Heldburg - Die Aufarbeitung der Zeit, in der die Veste Heldburg Kinder- und Sonderschulheim gewesen ist, geht im neuen Projekt "DENKOrte" auf, das vom Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" durchgeführt wird.

 
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Heldburg - Die Aufarbeitung der Zeit, in der die Veste Heldburg Kinder- und Sonderschulheim gewesen ist, geht im neuen Projekt "DENKOrte" auf, das vom Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" durchgeführt wird. Darüber ist auf einer Pressekonferenz auf der Veste berichtet worden.

Thüringer Orte der Repression, aber auch der Opposition und der Zivilcourage in der DDR sollen in diesem Forschungs- und Bildungsprojekt als solche wieder sichtbar werden. Dabei geht es vor allem um Orte im ländlichen Raum und im kleinstädtischen Bereich, die bisher noch nicht im Gedächtnis der Bevölkerung verankert sind.

Im Zeitraum zwischen 2020 bis 2022 sollen insgesamt neun Denkorte entwickelt werden. Zu den ersten gehört die Veste Heldburg. An der Veste soll mit einer Informationstafel als Markierung auf den Ort und seine Dasein als Kinder- und Sonderschulheim bis 1982 hingewiesen werden, hat Andreas Ilse vom Thüringer Archiv für Zeitgeschichte am Montag erklärt.

Darüber hinaus ist aber auch das Ziel, in einem "sensibel gestalteten" Raum über diese Zeit der Nutzung der Veste zu erzählen. "Es ist ein lebendiger Prozess. Es kommen weitere Geschichten hinzu und konkretisieren das Bild", sagt Ilse. Um die gewonnenen Erkenntnisse zu bewahren, sollen sie auch digitalisiert und per App zugänglich gemacht werden.

Im Idealfall könne sich der Denkort dann auch als außerschulischer Lernort oder als Ort der kulturellen Begegnung etablieren. "Deswegen wünsche ich mir, dass Sozialkunde- und Geschichtslehrer an dem Symposium teilnehmen und das Thema in ihre Klassen tragen", sagt Andreas Ilse.

Im Rahmen eines Symposiums soll der Denkort Veste Heldburg am 27./28. November eröffnet werden. Nach den bisherigen Planungen soll ein Tag den ehemaligen Heimkindern und weiteren Zeitzeugen gewidmet sein. Für den zweiten Tag sind Diskussionen und Impulsvorträge geplant. Ein genaues Programm befinde sich noch in der Planung.

Im kommenden Jahr soll im Rahmen des Themas Umweltbewegung auch das Evangelische Einkehrhaus in Bischofrod zum Denkort werden.

Unterstützt wird das Projekt vonder Thüringer Staatskanzlei. Weitere Kooperationspartner sind das Deutsche Burgenmuseum, das Bürgerkomitee des Landes Thüringen, die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, die Initiative Rodachtal und die Kreisvolkshochschule. cho

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