Sonneberg Corona reißt Millionen-Euro-Loch in der Kreiskasse

Der Kreis rechnet infolge der Corona-Pandemie derzeit mit einer Belastung des Kreishaushaltes in Höhe von rund 1 042 500 Euro.

 
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Sonneberg - Dies teilte zur Sitzung am Mittwoch Landrat Hans-Peter Schmitz auf Nachfrage der AfD-Fraktion dem Kreistag mit. Bekanntlich hatte der Freistaat umgekehrt Stabilisierungszuweisungen ausgereicht. So bekam das Landratsamt Anfang Juli vom Ministerium für Inneres und Kommunales 1 180 410 Euro überwiesen. Schmitz äußerte, er erachte die Unterstützung des Landes an dieser stelle somit derzeit für auskömmlich.

Mindereinnahmen hatte das Landratsamt in den publikumsintensiven Bereichen zu verzeichnen, so entstand ein Minus von 80 000 Euro bei den Kfz-Zulassungen bzw. in der Fahrerlaubnis-, der Gewerbebehörde und im Jagdwesen. Auf 110 000 Euro Mindereinnahmen summiert sich die Entlastung von Eltern bei Hortgebühren und den Elternbeiträgen zur Schülerbeförderung. Hinsichtlich der Ausfälle aus Hortgebühren ist eine Kompensation durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport angekündigt, so Schmitz. Bekanntlich war auch das Kulturleben im Landkreis lahm gelegt, entsprechend fehlen dem Spielzeugmuseum (minus 115 000 Euro), der Volkshochschule (minus 32 000 Euro) und der Musikschule (minus 65 000 Euro) Nutzer- bzw. Kurs-Entgelte in der Kasse. Den Mehraufwand fürs Reinigen von Schulen in Trägerschaft des Kreises bezifferte der Landrat auf 70 000 Euro.

Direkt in Verbindung mit dem Corona-Abwehrkampf stehen zudem Mehrausgaben über 230 000 Euro, so um die Arbeitsfähigkeit des Krisenstabes herzustellen, für Einlasskontrollen beispielsweise am Landratsamt, zum Betrieb der stationären und mobilen Abstrichstelle und weiterhin im Gefolge des Hilfeleistungsantrages der Bundeswehr. "Außerdem wurde den Beschäftigten der Kreisverwaltung eine Sonderzuwendung zum Ausgleich besonderer Belastungen während der Corona-Pandemie ausgezahlt", so Schmitz.

Einer der wohl schmerzlichsten Einnahmeausfälle ist mit dem Wegfall der Gewinnausschüttung der Sparkasse markiert. Der Betrag bewegte sich in den vergangenen Jahren bei rund 300 000 Euro. Anstatt den Haushalt des Kreises zu stärken, soll das Kreditinstitut das Geld einsetzen, um etwaig noch nicht absehbare wirtschaftliche Auswirkungen der Pandemie abzufedern. anb

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