Bad Salzungen - Vor vier Wochen erst verabschiedeten die Bad Salzunger Stadträte einen Nachtragshaushalt für 2020. Nun lag ihnen erneut ein überarbeitetes Zahlenwerk vor: Ein zweiter Nachtragshaushalt stand am Mittwoch im Stadtrat auf der Tagesordnung. Die Veränderung betrifft allerdings nur eine Investition: den Kauf eines Wohnblocks in der Allende-Straße im Wohngebiet Allendorf. Die CDU-Fraktion reagierte auf die zeitlichen Abläufe etwas verärgert. Zwar stehe man zum Kauf der Immobilie, sagte Fraktionsvorsitzender Erhardt Zuhr, aber die Umstände müsse er schon kritisieren. Damit meinte er den Eingang des Schreibens zum Verkauf am 9. Juli in der Stadtverwaltung. Zwei Wochen später habe man den ersten Nachtragshaushalt beschlossen - ohne eine Information an die Stadträte, dass da noch was kommen könnte. Diese Kritik, erklärte Zuhr, solle man nicht falsch verstehen: Den beabsichtigten Ankauf finde er richtig, "es geht nur um die Verfahrensweise". Man setze auch weiterhin auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, "deshalb ist es notwendig, manche Dinge zu benennen", so Zuhr. Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler) erklärte, es sei zeitlich nicht zu schaffen gewesen, das Vorkaufsrecht und Fördermittel innerhalb der zwei Wochen abzuklären. Dem Stadtrat ungesicherte Informationen zu geben, sei aus seiner Sicht nicht seriös. Ziel seiner Politik sei es immer, den Stadtrat so rechtzeitig wie möglich zu informieren.