Großbreitenbach - "Auf Grund der aktuellen Situation ist unsere Tagespflege geschlossen!!!", war drei lange Monate als Schriftstück am menschenleeren Eingang der Tagespflege im Herrenhaus Großbreitenbach zu lesen. Zum 1. Juli will die Tagespflegeeinrichtung der Frauengruppe Großbreitenbach nach Lockerung des Corona-Arbeitsverbots wieder öffnen. Das kündigte Cornelia Enders, Geschäftsleiterin des Vereins Frauengruppe, diese Woche auf Nachfrage von Freies Wort an. Laut aktueller Fassung der Thüringer Corona-Verordnung mit Gültigkeit ab 13. Juni ist dies bei Vorlage eines Infektionsschutzkonzeptes möglich. "Eine Öffnung unterbleibt oder die Tagespflegeeinrichtung ist unverzüglich wieder zu schließen, sofern es aktuell ein aktives Sars-CoV-2-Infektionsgeschehen in der Tagespflegeeinrichtung gibt", heißt es jedoch einschränkend in der Verordnung weiter. Das Konzept sollte noch diese Woche beim Gesundheitsamt des Ilm-Kreises eingereicht werden, kündigte Enders an. Dieses sehe vorerst nur eine Auslastungsmöglichkeit von 50 Prozent bei der Tagespflege vor, um Abstandsregeln und Schutzkonzept einzuhalten. Das bedeute nur neun zu besetzende Plätze. Durch Wechsel sollen die Angebote aber für alle vorherigen Nutzer austauschweise verfügbar sein. Es werde in zwei Gruppen und in zwei Räumen betreut. "Das Singen fällt leider flach", sagte Enders, denn dabei sei die Gefahr einer potentiellen Virusverbreitung erhöht. Auch im Kleinbus bei der Fahrt von und nach zu Hause gelten nun besondere Vorschriften, sagt die Geschäftsleiterin. Demnach werde jedem Zusteigenden zuvor Fieber gemessen, es müsse auch eine Mund-/Nasen-Bedeckung getragen werden. Trotz all dieser Einschränkungen und Vorschriften herrsche ungeteilt Freude bei den Angebotsnutzern und ihren Angehörigen über den Neustart, so Enders. Anrufe habe es von Angehörigen bis aus Gehren gegeben. Einen großen Vertrauensvorschuss gebe es auch von zu Pflegenden selbst, die bereits ankündigten, sie hätten keine Sorge um Kontakte mit dem Pflegepersonal oder vor Ansteckungsgefahren. Dennoch, so Enders, sei das Personal angewiesen, nicht leichtsinnig miteinander umzugehen und dies auch den zu Pflegenden immer wieder nahezubringen, denn die Gefahr einer Ansteckung auch durch Personen ohne Anzeichen sei nicht gebannt, das Risiko zu hoch, um unvorsichtig zu werden.