Wasungen/Ostheim - Die Städtepartnerschaft zwischen Ostheim und Wasungen hätte noch vor der politischen Wende in der DDR besiegelt werden können, wenn es nach dem Wollen und Wünschen von Bürgermeister Werner Artus und seinem Amtskollegen Manfred Koch gegangen wäre. Doch dazu reichte der Einfluss beider nicht aus. Während Initiator Artus von seinem bayerischen Amtssitz aus Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seine Bemühungen mit einband, musste Koch sehen, dass er informativ nicht abgehängt wurde. Von Einflussnahme keine Spur. Dazu war er als Bürgermeisters mit SED-Parteibuch ein zu kleines Licht. Städtepartnerschaften zwischen Kommunen in West und Ost waren Ende der 1980er Jahre zwar auf dem Papier möglich, aber von der SED-Regierung in Berlin nicht wirklich gewollt. "Kurt Wiebel, seinerzeit Bürgermeister von Meiningen, hat mir damals gesagt, dass Honecker persönlich solche Städtepartnerschaften absegnet", erinnert sich Koch. Die zwischen Wasungen und Ostheim gehörte wie viele andere nicht dazu. Als Achtungserfolg darf das Zustandekommen einer Freundschaftsvereinbarung zwischen Neu-Ulm und Meiningen gewertet werden, zu der es 1988 kam. Der Beharrlichkeit von Neu-Ulms Oberbürgermeister Peter Biebl ist dies zu verdanken, der eine Städtepartnerschaft anstrebte, die aber erst nach der Wende Wirklichkeit wurde.