Ilmenau Vom Himmel hoch da kommen sie her

Jessie Morgenroth

Auch in diesem Jahr wird die Ilmenauer Kernstadt von vier Weihnachtsbäumen geschmückt. Ein Baum wurde bereits vor dem Totensonntag gesetzt, die prächtigste Tanne steht in der Lindenstraße.

 
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Ilmenau - Dass sich das Weihnachtsfest mit großen Schritten nähert, ist bereits seit Sommer an der Lebkuchen- und Spekulatiusauslage der Supermärkte spürbar. In den vergangenen Wochen kamen schließlich weihnachtliche Werbungen und erste Ladendekorationen hinzu. Nun, fünf Tage vor dem ersten Advent, deuten weitere, nicht mehr zu übersehende himmlische Zeichen das bevorstehende Festspektakel an. So sind am Montagvormittag - traditionell am Tag nach Totensonntag - die Weihnachtsbäume in der Ilmenauer Kernstadt gesetzt worden.

Für die sieben Mitarbeiter des Sport- und Betriebsamts, die am Fällen, Transportieren und Aufstellen der Bäume beteiligt waren, ging der gestrige Arbeitstag schon um 6 Uhr früh los. In Langewiesen galt es, den fast 18 Meter hohen und 2,6 Tonnen schweren Baum von Familie Maschke abzuholen. Das prächtige Nadelgetüm entpuppte sich dabei als eine Küstentanne und nicht als zunächst vermutete Douglasie. "Wenn man die Nadeln zerreibt, riechen sie bei der Küstentanne nach Orange", so die Mitarbeiterin der Abteilung Stadtgrün Annerose Risch, die ihr Wissen sogleich mit einer wohlriechenden Duftprobe belegte. "Die Auswahl der Weihnachtsbäume wird verglichen mit vor zehn Jahren immer schlechter, besonders die Blaufichten haben durch die heißen Sommer gelitten", bedauerte Risch weiter. Nichtsdestotrotz sorgt das Nadelgetüm, dessen Aufstellung durch Größe und Gewicht die schwierigste von allen Ilmenauer Bäumen sei, nun für weihnachtliche Stimmung in der Lindenstraße. Drei weitere Bäume läuten am Apothekerbrunnen und auf dem Kirch-, sowie dem Marktplatz die festliche Zeit ein.

Kaum dass die Küstentanne ihren Platz erhalten hat, galt es den nächsten Baum aus Oberpörlitz abzuholen. Dieser entpuppte sich im Vergleich mit dem zuvor aus Langewiesen abgeholten Exemplar als echtes "Fliegengewicht", immerhin zeigte die Waage nur knapp eine Tonne an. Trotzdem dauerte es seine Zeit, ehe die Fichte gefällt und auf dem Transporter verladen war und die Fahrt zum Kirchplatz beginnen konnte. Dort angekommen, sorgte das Aufstellspektakel - ebenso wie an den anderen Standorten - für Neugierde bei Passanten, die die Prozesse genau beäugten und gespannt mit Smartphoneaufnahmen dokumentierten. Tatsächlich ist es aber auch ein besonderer Anblick, wenn die Bäume von oben herab (natürlich an einem Kranhaken befestigt ) zu ihren neuen Standorten schweben.

Damit den "wertvollen" Gütern nichts passierte, erhielten sie auf ihrem Weg zudem Polizeischutz - wobei die beiden Beamten für die temporären Straßensperrungen und die Vorausfahrt mit Blaulicht zur Absicherung der Fahrbahn zuständig waren. "Es ist mal etwas andres", erläuterte Polizeikommissar Michael Ludwig seinen nicht alltäglichen Blaulichteinsatz. Darüber hinaus beteiligte sich das Ordnungsamt an der Sperrung von Park- und Zugangsflächen, größere Probleme mit Autofahrern und widerrechtlich geparkten Fahrzeugen habe es nicht gegeben, erklärte der Ordnungsamtsmitarbeiter Adrian Engel. Lediglich am Morgen hätten einige Fahrzeuge falsch geparkt, abgeschleppt musste aber keines werden.

Zu guter Letzt erreichte am Nachmittag der Baum aus Jesuborn seinen neuen Standort am Apothekerbrunnen und komplimentiert somit das Ilmenauer Weihnachtsbaumquartett. Der Baum auf dem Marktplatz wurde hingegen bereits am Montag der vergangenen Woche gesetzt, da er als nadeliger Probant für neue Beleuchtungsketten fungiert.

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