Goldlauter-Heidersbach/Suhl - "Der Krieg hat einen langen Arm. Noch lange, nachdem er vorbei ist, holt er sich seine Opfer", zitiert Matthias Gering, Ortsteilbürgermeister von Goldlauter-Heidersbach den deutschen Schriftsteller Martin Kessel. Mit ihm sind Vertreter des Ortsteilrates, des Gemeindekirchenrates, der Bundeswehr sowie der Stadt Suhl zusammengekommen, um der Opfer der Kriege des 20. Jahrhunderts zu gedenken. Und damit auch jenen Opfern, zu denen Menschen auch lange nach den Kriegen wurden - Familien von vermissten und gefallenen Soldaten. Mütter, Ehefrauen, Schwestern, Brüder und Kinder von jungen Menschen, die in sinnlosen Kriegen ihr Leben gaben. Sie leiden auch dann noch, wenn das große Leid vermeintlich beendet scheint. "Opfer sind aber auch diejenigen, die gerade in den vergangenen Jahren vor Kriegen fliehen mussten, ihre Heimat verlassen haben, um nicht auch noch ihr Leben geben zu müssen. Der Volkstrauertag ist auch für eben jene gedacht, an die womöglich sonst niemand mehr denken würde", sagt Matthias Gering. Er erinnert daran, dass in Deutschland 1922 ein solcher Tag erstmals begangen wurde, um den Gefallenen des Ersten Weltkrieges zu gedenken. "Er hätte damals mehr Mahnung als Gedenken sein sollen, denn geschichtlich gesehen nur kurz darauf stürzten Schergen eines Terrorregimes Deutschland, Europa und die Welt in einen noch verheerenderen Krieg."