Meiningen - Nur zögerlich löst sich Montagabend die Menschentraube am Platz An der Kapelle in der Dunkelheit auf. Der Redebedarf - zuletzt in kleinen Gruppen - über Ruhestörungen, Belästigungen, Pöbeleien, Schlägereien, Beschädigungen, Verunreinigungen und Drogenkriminalität in der Innenstadt, verursacht von ganz unterschiedlichen Personengruppen, ist auch noch nach dem offiziellen Ende der Sonderstadtteiltour des Bürgermeisters groß. Mit gemischten Gefühlen und kalten Füßen ziehen sich die Anlieger wieder in ihre Wohnungen zurück. Ein paar Lichtblicke immerhin nehmen sie mit von dieser Aussprache. Auch wenn viele Fragezeichen bleiben. Zumindest haben die Beteiligten - Bewohner des Stadtzentrums, Bürgermeister Fabian Giesder, Mitarbeiter der Ordnungsbehörde, Polizeioberkommissar Stefan Schlott von der Polizeiinspektion, WBG-Chef Volker Albrecht und ein paar Stadträte - an diesem Abend nicht über-, sondern miteinander geredet. Und zwar Klartext, lauter und emotionaler als an anderen Stadtteiltour-Stationen. Dem Bürgermeister wird dieses Gesprächsangebot hoch angerechnet. "Vielen Dank, dass sie immer ein offenes Ohr haben, wenn wir Probleme haben. Das gab’s ja früher nie", bedankt sich Gabriele Weschenfelder am Ende bei ihm unter Beifall.