Lauscha - Einen Esel, der aufs Kommando "Bricklebrit!" vorne und hinten Goldstücke herausfallen lässt? Derlei Wundertier und Wohltäter haben sie in Lauscha bislang noch in keinem Stall stehen. Gäbe es so ein Geschöpf? Man wüsste es. Es wäre vermutlich längst im Stadtwappen gegen den Hirsch eingetauscht worden. Nun hat seit Sonnabend die Glasbläserstadt allerdings sehr wohl einen Goldesel, sogar einen echten. Karina Guévin und Cédric Ginart haben gut 50 Stunden gebraucht, dem grauen Helden aus dem "Tischlein deck dich" ein fragiles Antlitz zu geben. In der Mitte eines armlangen Pokals thront der Tausendsassa, umrankt von einem zartgliedrigen Blumenkranz in Rokoko-Anmutung, umspielt von der prallen Vielfalt der Farben. Tatsächlich hat Ginart auch ein wenig Gold investiert, um möglichst nahe ans märchenhafte Vorbild heranzukommen. Keine Nuggets freilich, nur ein paar Krümel, die er einem Lauschaer vor einiger Zeit abgekauft habe.