Ilmenau - Gewonnen hat die Demokratie: Immerhin haben dieses Mal mehr Leute ihren Weg ins Wahllokal gefunden - per pedes oder auf dem Postweg. Große Bestürzung nun am Montag bei den Linken: Sie verloren gegenüber der Kreistagswahl 2014 fast die Hälfte der Stimmen. Kreisvorsitzende Anke Hofmann Domke: "Auf dieses Wahlergebnis können wir nicht stolz sein." Trotz der auf den Ilm-Kreis zugespitzten Angebote, die in der abgelaufenen Legislatur geboten wurden. "Das tut weh." Hätte Landrätin Petra Enders doch wieder eine Scheinkandidatur (Enders ist qua Amt Mitglied im Kreistag) annehmen sollen? "Ich bin seit Anbeginn meines politischen Lebens für Offenheit und Ehrlichkeit eingetreten. Dafür stehe ich", sagt Enders. Schon bei der Kreistagswahl 2014 habe sie gesagt, es brauche gesetzliche Veränderungen, damit Scheinkandidaturen nicht als Mittel benutzt werden, um sich Mehrheiten zu beschaffen und eingeschlagene Politikkurse und Überzeugungen mit starken Fraktionen zu untermauern. "Im Beisein von Bodo Ramelow habe ich gesagt, das ist das letzte Mal, dass ich so etwas mittrage." Landesregierung und Landtag hatten fast fünf Jahre Zeit, dies zu ändern und die Legislatur-Perioden von Kreistags-, Stadt- und Gemeinderatswahlen mit den Wahlen der Landräte und Bürgermeister zu harmonisieren. "Nichts ist seitdem passiert. Möglicherweise hätte eine Scheinkandidatur die Sitzverhältnisse im Kreistag beeinflusst, ich bleibe aber bei meinem Wort: Alles andere wäre unehrlich gewesen."