"Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut", erschallte es Freitagnachmittag rund um den Arnstädter Hopfenbrunnen. Erstmals hatten sich auch Schülerinnen und Schüler im Ilm-Kreis an der weltweiten Streikaktion "Fridays for Future" (Freitage für die Zukunft) beteiligt, allerdings erst nach Schulschluss. Rund 80 Teilnehmer fanden sich dann ein. "Mehr, als wir beim ersten Mal gedacht hatten", zeigte sich Initiator Hannes Nittel erfreut. Der 15-Jährige von der Ludwig-Bechstein-Regelschule hatte an allen Arnstädter Regelschulen und Gymnasien um die Teilnahme geworben, mit unterschiedlichem Erfolg. Wie die jungen Leute weltweit, forderten auch die Thüringer Jugendlichen die Politiker auf, endlich gegen den Klimawandel aktiv zu werden. Auch der Kohleausstieg war auf den mitgebrachten Transparenten ein Thema. Zudem wünschten sich Hannes und seine Mitstreiter: "Dass wir von den Erwachsenen mit unseren Sorgen ernst genommen werden." Kinder und Jugendliche hätten in der Politik keine Lobby, beklagten sie. Auch der neugegründete Kinder- und Jugendbeirat des Ilm-Kreises begrüßte die Aktion. "Es wäre schön, wenn es sie in allen Städten gäbe", sagte Julia Helmboldt. In Arnstadt wollen sich die Schüler jetzt alle vier Wochen treffen, um für ihre Zukunft und die Umwelt auf die Straße zu gehen. Kommenden Freitag ist ein Klimastreik in Ilmenau geplant. Berit Richter