Erfurt - Mehrere Vertreter der rot-rot-grünen Regierungskoalition sehen in den Erfahrungen vieler Thüringer in den Nachwendejahren eine wesentliche Ursache für die hohe Fremdenfeindlichkeit im Freistaat. Die Angst vieler Menschen im Land etwa vor Flüchtlingen sei vor allem eine Projektionsfläche für tiefer liegende Probleme, die bis heute nicht aufgearbeitet seien, sagte beispielsweise der SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Hey am Donnerstag in Erfurt während einer Plenardebatte zu den Ergebnissen des diesjährigen Thüringen Monitors. Was die Umbrüche der Wendejahre für die Biografie von vielen Thüringern bedeuteten, lasse sich kaum überschätzen. Die Folgen dieser Brüche seien bis heute spürbar. Viele Ergebnisse des Thüringen Monitors dürften deshalb eigentlich niemanden überraschen.