Frauenwald - Jagdpächter treffen sich auf gemeinsamer Jagd. Es geht um Hege und das Erfüllen des Abschussplanes. Außerdem kommen sie jährlich zu den Jahreshauptversammlungen der Jagdgenossenschaften zusammen. Zeit, um Bilanz zu ziehen, Probleme auszutauschen und nach Lösungsansätzen zu suchen. Seit der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl sind mit Cäsium 134 und 137 verstrahlte Wildschweine und die zunehmende Anzahl von Wildschweinen im Landesjagdbezirk des Forstamtes Frauenwald Teil der Probleme. In fast allen Jagdrevieren müssen alle oder eine Stichprobenanzahl der erlegten Wildschweine auf Cäsium-Belastung untersucht werden. Im Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt (VLÜA) des Ilm-Kreises spricht man von Restriktions- beziehungsweise Stichprobengebiete. Das Amt ist zuständig für die Überwachung der sogenannten Radiometrie bei Wildschweinen. Auf Grund bestimmter Kriterien wurden die Jagdbezirke eingeordnet, erklärt Michael Gürtler, Amtsleiter des VLÜA und Amtstierarzt. Derzeit gibt es im Ilm-Kreis 15 Jagdbezirke, die der Restriktion unterliegen. Hier ist es Pflicht des Jagdbezirks-Inhabers, jedes erlegte Stück Schwarzwild, das in den Verkehr gebracht werden soll, zur Untersuchung zu bringen. Die Untersuchungsstellen befinden sich außerhalb des Ilm-Kreises. In der Nähe sind es Crawinkel, Erlau und Zella-Mehlis, gibt Michael Gürtler Auskunft. Die restriktiven Gebiete werden von einer sogenannten Stichprobe umsäumt. Damit wird dem steten natürlichen Wechsel des Schwarzwildes von einem Jagdrevier ins andere Rechnung getragen. Eine Zusammenarbeit mit den Nachbarkreisen ist erforderlich. In der sogenannten "Stichprobe" befinden sich im Ilm-Kreis aktuell 23 Jagdreviere. Hier muss jedes fünfte erlegte Wildschwein beprobt werden.