Bad Salzungen/Frauensee - Der Bad Salzunger Stadtrat hatte sich für seine öffentliche Sitzung den neuen Ortsteil Frauensee ausgesucht. Viele Gäste waren in den Saal des Gasthauses "Zum goldenen Stern" gekommen, um die Sitzung zu verfolgen. Deshalb holte Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler) bei dem ein oder anderen Tagesordnungspunkt auch etwas weiter aus, um den Bürgern die Hintergründe zu erklären. So auch zum Punkt "Kletterturm". Man habe bei der Suche nach Nutzungsvarianten für den alten Wasserturm am Bahnhof viel Arbeit und Geld investiert und auch die Bürger einbezogen. Für das Bauwerk ohne Funktion hatten fünf Teams der Bauhaus-Uni Weimar Ideen entwickelt. Ausgestellt im Rathaus gab es eine deutliche Bürgermehrheit für die Variante eines Kletterturms. "Eine wundervolle Idee", meinte der Bürgermeister. Und er habe sich auch sehr über die hohe Bürgerbeteiligung gefreut. Technisch sei die Idee umsetzbar. "Aber im Betrieb ist eine solche Anlage unglaublich kostenintensiv", so Bohl. Zur Absicherung müssten mindestens zwei ausgebildete Fachkräfte vor Ort sein. Auf Dauer sei ein solches Angebot nicht ohne hohe Verluste zu leisten. Zumal die Kletterfläche relativ klein sei und es in Eisenach in der ehemaligen Brauerei ganz aktuell mit 347 Quadratmetern ein viel größeres Kletterangebot gebe. "Wir haben Sorge, dass wir da nicht mithalten können." In Nordhausen hätte die Stadt kürzlich ihren Kletterturm, der im Rahmen der Landesgartenschau gebaut worden sei, aus Kostengründen wieder geschlossen.