Und sie stapelt tief: "Man will doch nicht sinnlos daheim rumsitzen. Ich kann für viele frühere Werktätige etwas an Gemeinsamkeit auf die Beine stellen", lacht Marion und klopft ihrem Ehemann Ekbert schmunzelnd auf die Schulter.
Oben, in ihrer Wohnung, da "hecken beide immer neue Ideen aus", wie sie selber sagen. Solche, mit denen sie vielen anderen betagteren Mitmenschen Freude machen. Ekbert mit seinem Voso-Tanzkreis. Teilhabe am Zusammen- und Alltagsleben. Und an einem guten, wärmenden Gefühl von Gemeinschaft in spürbar abgekühlten Zeiten. "Nicht mit Geld und guten Worten zu bezahlen!", sagt man im Himmelreich-Treff der Volkssolidarität Suhl.
"Schöner Frühling, komm doch wieder / lieber Frühling, komm' doch bald / bring' uns Blumen, Laub und Lieder / schmücke wieder Feld und Wald."
Der Frühling lässt sich in diesem Jahr Zeit. Marion: "Zieht euch nur schön warm an!"
"MM" (Marion Mannteufel) probt singend gegen die Kälte draußen an. Mit ihrem Chor. Der könnte ja eigentlich auch die "Letzte Rose" anstimmen. "Muss aber nicht so schnulzig wie von André Rieu sein" sagt eine der Sopranstimmen im Ensemble und schmunzelt.
Mindestens eine "Thüringer Rose" muss wohl zu wenig gewachsen sein, als im Vorjahr aus Suhl die Nominierung Marions im Sozialministerium auf die gleichnamige Ehrenamtswürdigung eingereicht worden ist. Sie ging leider leer aus. "Marion ist weit über ihr Wohngebiet hinaus als eine der rührigsten Vorsitzenden der Volkssolidarität bekannt", hieß es im Antrag. Dieses Ehrenamt fülle Marion "mit viel Fantasie, Herz und Einsatzbereitschaft seit 2002 aus".
Von der Ehrung betagter Jubilare, der Organisation vielfältiger Veranstaltungen sowie von Ausflügen bis zur Koordinierung von sieben Helfern und Kassierern. Und eben dem Chor der Volkssolidarität.
Ihr Herz für Kinder wie bei den von ihr mit initiierten Lesepatenschaften, ihre Betreuung einer neunzigjährigen Dame in der Nachbarschaft, die Ausrichtung von Geburtstagsfeiern, Begleitung bei Arztbesuchen, Streicheleinheiten und Versorgung bei Krankheit.
Dabei kommen Mannteufels Enkelkinder ebenfalls nicht zu kurz. Wenn dann deren Opa Ekbert ehrenamtlichen Dienst auf der Domberg-Hütte hat, so lacht er: "Da unterstützt meine Beste mich an manchem Sonntag hier oben auch noch".