Mit verändertem System
Dort hatte seine künftige Mannschaft mit widrigen Bedingungen zu kämpfen: Dauerregen hatte den Rasenplatz im Ilburg-Stadion total aufgeweicht und in der zweiten Halbzeit stand die Spielhälfte des Gastgebers de facto unter Wasser. "Man muss so ein Spiel nicht unbedingt anpfeifen", meinte Martinrodas Co-Trainer Sandro Kubitza, der für diese Partie als Interimscoach amtierte. Ein Ausweichen auf seinen Kunstrasenplatz scheute der FC Eilenburg jedoch.
Zweites Handicap war die Besetzung: Neben den ausfallenden Felix Nicolai, Max Graubner und André Rieß - deren Verletzungen aber wohl nicht ganz so krass sind wie zunächst befürchtet - fehlten auch die privat verhinderten Marc Andris und Philipp Konjevic. Aber auch Eilenburg meldete vier fehlende Akteure.
Martinroda hatte einiges im Spielsystem verändert: Statt der bisherigen Fünferkette formierte sich der Gast aus Südthüringen diesmal im 4-4-2, wobei Justus Six als Innenverteidiger neben Tom Nowak rückte und die Außenverteidigerpositionen mit Marco Pusch und Jannis Zimmermann besetzt waren. Mit Rudi Müller neben Liam Floßmann wurde davor eine Doppelsechs installiert. Auch taktisch war das Abwehrverhalten etwas verändert - u. a. wurden nicht wirklich nötige Rückpässe zum Torwart vermieden.
Damit war der Gast am Samstagmittag erst mal gut beraten. Eilenburg vergab zwar die erste Großchance durch Bunge (7.), aber auch Martinroda hatte seine Möglichkeit, jedoch war hier Eilenburgs Torwart Naumann schneller als Fernando (17.). Bei der nächsten gefährlichen FSV-Strafraumsituation bekam dann ein Eilenburger den Ball an die Hand und der Referee entschied auf Strafstoß - den Hertel zum 0:1 verwandelte (20.). Martinroda hielt auch weiter gut dagegen, herauszuheben wäre die starke Leistung von Torwart Daniel Gössinger. Schade nur, dass kurz vor der Pause doch noch das 1:1 fiel: Ein unnötiges Foul bei der Vorwärtsbewegung im Mittelfeld ließ Eilenburg ins Umkehrspiel kommen, das Bartlog erfolgreich abschloss (45.+1).
Nach dem Wechsel legte Eilenburg zu und wurde klar überlegen. Martinroda musste viel Druck und den (knie-)verletzungsbedingten Ausfall von Müller verkraften und hielt dem schließlich nicht mehr stand: Nach Vorarbeit des eingewechselten Hache traf Heidel zum 2:1 (69.).
Der FSV verlagerte nun seine Formation weiter nach vorn und kassierte in der Endphase, als Kraft und Konzentration schwanden, noch zwei Gegentore (84., 86.). Kann der neue Coach nun den Oberligisten vor den beiden richtungsweisenden Heimspielen gegen Nordhausen (3. Oktober) und Carl Zeiss Jena II (17. Oktober) neu einnorden? rab
Eilenburg: Naumann; Trogrlic, Heidel, Bunge, Kummer (78. Kunken), Böttger, Nathe (78. Lanz), Vogel, Bartlog (65. Hache), Dimespyra, Vetterlein (86. Montero Luis)
Martinroda: Gössinger - Pusch, Six, Nowak, Zimmermann (84. Fiur) - Al Saeed (52. Metzmacher), Müller (52. Griebel), Floßmann, Hädrich (84. Wiegel) - Fernando (46. Suliman), Hertel
Enkelmann (Blankenburg) - 139 - 0:1 Hertel (20./Handstrafstoß), 1:1 Bartlog (45.+1), 2:1 Heidel (68.), 3:1 Funken (84.), 4:1 Bunge (86.)