Oberstdorf Glänzende Thüringer Co-Produktion

Uwe Jentzsch
Oberste Stufe: Das Thüringer Duo Juliane Seyfarth und Luisa Görlich. Quelle: Unbekannt

Die Thüringer Vertreter, vor allem die weiblichen, präsentieren sich bei den Deutschen Meisterschaften im Skispringen und der Nordischen Kombination achtbar. Allen voran Juliane Seyfarth.

 
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Oberstdorf - Skisprung-Doppelweltmeisterin Juliane Seyfarth vom WSC Ruhla hat für Glanz in der Thüringer Bilanz bei den deutschen Meisterschaften in der Nordischen Kombination und Skispringen in Oberstdorf gesorgt. Die 30 Jahre alte Bundeswehr-Sportsoldatin gewann zum zweiten Male in ihrer Laufbahn Meisterschafts-Silber im Einzelspringen und holte mit der neun Jahre jüngeren Lauschaerin Luisa Görlich den Titel im Teamspringen.

Bei dem Flutlicht-Wettkampf auf der Oberstdorfer Normalschanze bestätigte Seyfarth ihre stabile Form mit der Wettkampf-Bestweite von 100,5 Meter im zweiten Durchgang. Für die Sprünge über 96,5 und 100,5 Meter erhielt sie 250,7 Punkte und war damit wie schon zuvor beim Einzelwettkampf erneut Zweitbeste hinter Einzel-Meisterin Katharina Althaus (Oberstdorf). Luisa Görlich hatte die Einzelentscheidung als Vierte beendet. Ihre Vereinskollegin Pauline Heßler vom WSV 08 Lauscha hatte vom Wettkampf zurücktreten müssen; sie will vor der Wintersaison eine Fußverletzung komplett auskurieren. Im Team-Wettkampf sprang Görlich 92,5 und 96 m und steuerte 208,7 Punkte für das Team bei. Mit insgesamt 459,4 Punkten verwies das Thüringer Duo, das am Bundesstützpunkt in Oberstdorf trainiert, die Teams aus Baden-Württemberg (433,0) und Bayern mit Althaus (411,1) auf die Plätze zwei und drei.

Im Einzelwettkampf der Skispringerinnen waren die Oberhofer Sportgymnasiastinnen und Kombiniererinnen Maria Gerboth (Schmiedefeld), Cindy Haasch (Ruhla) und Emilia Görlich (Lauscha) auf den Plätzen elf, 18 und 19 gelandet.

Für die dritte Thüringer Medaille sorgte Emilia Görlich im erstmals ausgetragenen Titelkampf der Frauen in der Nordischen Kombination. Die 17-jährige wurde Zweite hinter Top-Favoritin Jenny Nowak (Sohland). Görlich war Vierte auf der Schanze und zweitschnellste Läuferin. Im Ziel hatte sie 1:28,3 Minuten Rückstand auf die Premieren-Meisterin Nowak. Auf Platz vier lief mit 2:08,7 Minuten Rückstand Maria Gerboth. Cindy Haasch (Ruhla) wurde Sechste.

"Emilias Silbermedaille war herausragend, unterstützt unsere Hoffnungen für den bevorstehenden Winter bis hin zu Starts bei der WM 2021 in Oberstdorf", sagte Klaus Edelmann, leitender Trainer für die Nordische Kombination der Frauen. "Doch auch Maria Gerboth und Cindy Haasch sind noch gut im Rennen. Beide sind auf der Schanze in Oberstdorf etwas unter ihren Möglichkeiten geblieben. Jetzt setzen wir unsere Trainings-Konzeption weiter fort, auch wenn die Junioren-WM in Polen abgesagt wurde. Dort wollten wir alle drei an den Start bringen. Wir hoffen, dass die FIS (internationaler Ski-Verband - Anm d. Red.) einen Ersatzort findet."

Deutscher Meister in der Nordischen Kombination wurde Fabian Rießle (Breitnau). Hannes Gehring (Biberau) landete als bestplatzierter Thüringer auf Rang 24. In der Junioren-Wertung wurde er Sechster. Die Thüringer verpassten erwartungsgemäß die Medaillen-Ränge. Im Einzel war Felix Hoffmann (Goldlauter) auf Platz zehn der bestplatzierte Thüringer. Im Team-Wettkampf belegten Luca Geyer, Justin Lisso, Justin Nietzel und Felix Hoffmann nur Platz sechs. "Der ganze Wettkampf vom Einzelspringen bis zum Team-Wettkampf am Abend war ein gebrauchter Tag. Vom ersten Sprung an ging bei uns nichts", ärgerte sich Bundesstützpunkt-Trainer Ralph Gebstedt.

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