Suhl Doppelter Hattrick

Theo Schwabe

Die Erfolgsgeschichte des Südthüringentrails geht trotz Corona weiter. Nach der Absage des Rennsteiglaufes avanciert der Südthüringentrail in Suhl mit 654 Teilnehmern mit insgesamt 32 666 bewältigten Kilometern zum größten Laufsportevent 2020 in Südthüringen.

 
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Suhl - Auch wenn Ultraläufer Frank Rothe (SV Motor Königsee) in 5:52:12 Stunden seinen im Vorjahr aufgestellten Streckenrekord auf dem Heldentrail über 64,9 Kilometer bei hochsommerlichen Temperaturen in 1:11 Minuten verfehlte, war der 42-Jährige mit seiner Laufleistung nicht unzufrieden. Zum einem feierte er mit seinem nunmehr dritten Sieg in Folge einen Hattrick auf dem Heldentrail und sicherte sich zugleich zum dritten Mal auch die Trophäe im Ultra-Cup des German Trailrunnings. "Hier in Suhl zu siegen", sagte Rothe, "ist aufgrund der anspruchsvollen Strecke mit 2491 Höhenmetern eine wesentlich höhere sportliche Herausforderung als bei den anderen Trailrunning Cups."

Startete Rothe im vergangenen Jahr noch für Speedy Sport Schart, schloss er sich jetzt dem Trainingsteam um Daniela Oemus, Siegerin des Rennsteig-Ultramarathons, an. "Im Team kommen da schon wesentlich mehr Trainingskilometer zusammen. Im Laufbereich knapp 300 Kilometer und per Veloziped bis zu 600 km." Als Führungskraft bei Siemens brauche er diesen sportlich-körperlichen Ausgleich, umschreibt Rothe seine Liebe zum Ultralauf. "Das ganz Besondere am Südthüringentrail sind die zu bewältigten Höhenmeter, die einen bis an die Leistungsgrenze bringen." Im gleichen Atemzug richtete der Sieger und viele weitere Teilnehmer ein großes Dankeschön an die Organisatoren des Südthüringentrail-Teams und die rund 80 ehrenamtlichen Helfer mit Organisationschef Leiter Mirko Leffler und Hauptsponsor Carsten Weser von der Firma WTA.

Keine andere Ansicht vertrat auch der zweitplatzierte Toms Komass. Der Lette ist in der Rennsteigregion längst kein Unbekannter mehr, startete beim Rennsteiglauf im Marathon und Halbmarathon. Aus familiären und beruflichen Gründen widmet sich der seit vier Jahren in der Oberpfalz lebende Lette dem Ultralauf. "Ausdauerläufe mit hohen Schwierigkeitsgraden zu bestreiten, ist jetzt mein Hobby", sagte Komass und kündigte für 2021 erneut sein Kommen in Suhl an.

Ohne Ultraläufe kommt auch Carsten Weser (WTA Suhl) nicht aus. In guten 6:36:43 h belegte er diesmal den siebten Platz. "Ich hätte nie gedacht, dass unsere Laufveranstaltung sich so gut entwickeln würde und sich von Jahr zu Jahr einer immer größeren Resonanz erfreut, auch international mit Startern aus den USA, Niederlande, Dänemark, Griechenland, Lettland bis hin nach Schweden", urteilte Weser.

Heldentrail-Königin über 64,9 km wurde erstmals Helen Schrötter aus Jena. Sie siegte in 7:56:01 h. "Ich habe schon den Rennsteig-Supermarathon, fast 100 Marathonläufe sowie den 100-km-Fröttstäder-Ultralauf bestritten", sagt die 38-Jährige, "doch hier die Premiere beim Heldentrail war für mich das bisher anspruchsvollste Lauferlebnis."

Tim Dally vom TuS Deuz aus Nordrhein-Westfalen unterbot auf dem "Riesentrail" über 47,5 km in 4:35:52 h die Siegerzeit des Rennsteig-Supermarathonsiegers Wolf Jurkschat aus dem Vorjahr um mehr als 22 Minuten. Für eine Superleistung sorgte ebenfalls nach einjähriger Verletzungspause die Meiningerin Monika Kahl. Wie schon 2018 erkämpfte sie beim Riesentrail in 5:11:02 h erneut den zweiten Platz. "Nach so langer Verletzungspause macht das Laufen wieder Spaß und motiviert mich, 2021 den Rennsteig-Supermarathon in Angriff zu nehmen. Doch jetzt steht erst einmal der Lange-Bahn-Lauf auf dem Programm", sagte Kahl. Der Sieg beim Riesentrail ging an Margarita Vakulenko in 5:07:38 h.

Nicht zu glauben aber wahr: Im Pulk der Wichteltrailer startete mit Romy Rasche (Oberlausitztrail.de) eine schwangere Frau im siebten Monat. Sie bewältigte die Strecke in 3:33:16 h.

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