Die deutsch-kasachische Freundschaft beruht natürlich auch auf Gegenseitigkeit. Eine Einladung zu den Asienspielen im Jahr 2011 in Astana und Almaty konnte Frank Wiegand aus Zeitgründen aber leider nicht annehmen. "Mir war das zudem alles recht unsicher. Ich sollte mit einer Militärmaschine über die Türkei anreisen", verrät der Bauarbeiter aus Zella-Mehlis. Dafür erinnert er sich an manch spontane Feier im Team-Hotel oder auch im Wachs-Container der Kasachen. Immer auf dem Tisch: Eine oder mehrere Flaschen Wodka. "Gefahren bin ich danach natürlich nicht mehr", betont er.
Frank Wiegand und sein Sohn Paul zählen zur großen, über 800-köpfigen Helferschar beim Weltcup in Oberhof. Im Fahrdienst unter der Regie von Ralf Kühn steuern sie zwei der 41 Kleinbusse, in denen die Teams, Sponsoren, VIP-Gäste oder Journalisten von der Stadt zur Wettkampfstätte am Grenzadler und wieder zurück gebracht werden. Und mancher der Fahrer hat wie Frank Wiegand so seine Lieblinge: Sebastian Krauß die Italiener mit Dorothea Wierer, Max Kühn die Schweden mit Hanna Öberg und Rainer "Pfiff" Annemüller die Franzosen mit Martin Fourcade.
"Wir sind eine gute Truppe, das macht richtig Spaß. Ich sehe das hier nicht nur als Arbeit, sondern als Ausgleich zur Arbeit", berichtet Frank Wiegand. Seit seiner Jugend ist er Mitglied im SC Motor Zella-Mehlis, als Kind als Langläufer, heute als Kampfrichter. Auch dort möchte er die Gemeinschaft nicht missen. Sport verbindet eben.
3000 Akkreditierungen
Der erste Weg am Dienstagvormittag führte indes den kasachischen Team-Manager Maksat Sharanov ins Ahorn-Panorama-Hotel zur Akkreditierung. "Rund 3000 Zulassungen für das Weltcup-Gelände werden von uns während des Weltcups ausgehändigt", berichtet Katharina Reinhardt. Die Leiterin des Akkreditierungsbüros kann sich auf ein kleines eingespieltes Team verlassen. Etwa 1500 der Arbeitskarten gehen dabei von Seiten der IBU an die 27 teilnehmenden Nationen mit Athleten, Trainern und Betreuern sowie an Journalisten, VIPs und Sponsoren. Die andere Hälfte erhalten von Seiten der Weltcup-Organisatoren die vielen Helfer sowie die Dienstleiter im Veranstaltungsgelände. Außerdem werden Arbeitsausweise für die Helfer im Hüttendorf ausgeteilt.
"Dank der guten Vorarbeit im Vorfeld hatten wir in den vergangenen Jahren kaum noch Schlangen", hofft Katharina Reinhardt, im wahren Leben Personalreferentin einer Fördertechnik-Firma in Eisenach, auf einen geordneten Ablauf bei der Anmeldung. Und wenn der Weltcup am Donnerstagnachmittag startet, ist für die guten Damen im Akkreditierungsbüro der Großteil der Arbeit schon getan. "Ja, dann wird es ruhiger", bestätigt Katharina Reinhardt.
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