So werden lediglich die Ostliga-Frauen im Einsatz sein sowie einige Teams des Tennis Clubs Suhl (siehe Infokasten) . Das kurzfristige Start-Okay für die Aufsteigerinnen hat die Vorfreude noch einmal in die Höhe getrieben. Dafür braucht man nur bei Mannschaftsführerin Pauline Fahr nachzufragen. Für die 17-jährige Zella-Mehliserin ist das Auftaktduell gegen das Berliner Team vom TC Grün-Weiß Lankwitz "das größte Spiel bislang" und eine "große Ehre". "Ich habe noch nie in so einer hohen Liga gespielt", sagt das Talent.
Fahr stapelt tief. Sie gehöre nicht zu den Besten im Team und schon gar nicht in der Liga, in der Zella-Mehlis bis zum 6. September außerdem noch auf zwei weitere Berliner Mannschaften, eine Potsdamer sowie ein Team aus Neubrandenburg treffen wird. Zum Abschluss wartet ein Thüringer Derby gegen den Erfurter Tennis-Club Rot-Weiß - mit Heimvorteil Zella-Mehlis.
Die Spielerinnen aus der Landeshauptstadt sind auch die einzigen, die Pauline Fahr bisher ein Begriff sind. Der Rest der Liga ist Neuland. Wer am Samstag ihre Gegnerin sein wird, wird die Zella-Mehliserin erst am Spieltag erfahren. "Ich lasse mich überraschen", sagt Fahr. Auf Heimseite steht die Mannschaft bereit, die im August 2019 den Aufstieg schaffte. Dazu zählt neben Pauline Fahr auch die damalige Nummer eins des Teams, Marketa Petruzelova. In dieser Saison wird die Tschechin von der drei Jahre älteren Polin Aleksandra Buczynska abgelöst. Zum ersten Pflichtspiel wird Buczynska jedoch aller Voraussicht nach noch fehlen. Schuld hat auch hier das Coronavirus: Zwar wurden die Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze mittlerweile aufgehoben, doch offenbar, mutmaßt Wolfgang Schlegelmilch, gelten in Aleksandra Buczynskas Heimatregion weiterhin Reisebeschränkungen.
Grün-Weiß Lankwitz könnte zum Einstand also gleich ein schwerer Gradmesser werden. Vor einer Woche, als Zella-Mehlis aufgrund des Rückzugs von LTTC Rot-Weiß Berlin II spielfrei hatte, konnten sich die Berlinerinnen bereits warmspielen. Lankwitz ließ gegen Neubrandenburg nichts anbrennen, siegte 8:1.
Aber egal, wie das Experiment vierte Liga für die Südthüringerinnen ausgehen wird, ein glückliches Ende wird der Sommer 2020 so oder so nehmen. Das Coronavirus und seine Folgen hat im Tennis einen nicht unerheblichen, positiven Nebeneffekt. Aus gegebenen Anlass wird es definitiv keine Absteiger geben. Und: Über mögliche Aufstiegsrechte soll erst zum Ende der Saison entschieden werden. So wird das erste Ostliga-Jahr für die gesamte Mannschaft eine Art Testsaison. wos/kt