Schweina Mentzel ist der Beste - leider

Rückkehrer: Ex-Schweinaer Steffen Kolk (links) darf von Anfang an gegen seinen alten Club (im Bild Volker Harnack) ran. Foto: Sascha Bühner Quelle: Unbekannt

Der neu gegründeten Spielgemeinschaft Schweina/Gumpelstadt gelingt zum Saisonstart in der Fußball-Landesklasse vor 200 Zuschauern ein 2:0-Sieg. Leidtragender ist der 1. Suhler SV.

 
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Schweina - Fast genau ein halbes Jahr gab es für Spieler, Trainer, Betreuer und Anhänger beider Vereine aufgrund der Corona-Pandemie keinen Punktspielbetrieb. Umso größer war die Freude, endlich wieder einen Wettkampf zu bestreiten. "Ich habe meinen Jungs gesagt, dass sie heute Spaß haben sollen und sich freuen dürfen, dass sie wieder vor Zuschauern ihr Hobby betreiben dürfen", brachte Olaf Gabriel, Trainer der SG Schweina, die Lage auf den Punkt.

Dabei gaben sich die Hausherren keine Blöße. Sie dominierten über den gesamten Spielverlauf und es gab, anders als in der Vorsaison, als die SG Glücksbrunn Schweina beim Lokalrivalen Wacker Bad Salzungen den Auftakt verpatzte, keinen Zweifel am Sieg der Glücksbrunner. Allerdings sündigten die Hausherren bei der Verwertung der Torchancen. In Serie scheiterten Alexander Pohl und seine Mitspieler am Suhler Torhüter Robert Mentzel, dem besten Spieler auf dem Platz.

Mit Robert Kämpf, Thomas Wand und Fabian Kallenbach standen drei Akteure aus der ehemaligen ersten Mannschaft der Gumpelstädter in der Startelf der Spielgemeinschaft, die von der ersten Minute die Partie bestimmte. Aus einer sicheren Abwehr mit Patrick Fischer und Volker Harnack in der Innenverteidigung starteten die Gastgeber immer wieder in Richtung Suhler Vierer-Abwehrkette mit Tim Fabig und Robert Zager im Deckungszentrum. Vor allem über die linke Angriffsseite mit Alexander Pohl und Kilian Pfaff erzeugte die Gabriel-Elf viel Druck. Nach einer Ecke prüfte Pohl Suhls Torhüter Mentzel der erste Mal (8.). Mit den Fingerspitzen verhinderte er die Führung der Hausherren.

Der SSV versuchte, mit Kontern Nadelstiche zu setzen. Allerdings fehlte ihnen zu oft die Präzision. Beim gefühlvollen Pass von Fritz-Eric Altendorf, der Suhler Mittelfeldakteur passte genau in den Rücken der aufgerückten Schweinaer Abwehr, verhinderte die zu flüchtige Ballannahme von Dennis Umlauft einen erfolgreichen Abschluss der Suhler (14.). Steffen Kolk, der viele Jahre das Trikot der Schweinaer trug und als Routinier versuchte, die junge Suhler Mannschaft zu führen, scheiterte wenig später am Heim-Torhüter Christian Pfestorf mit einem schön getretenen Freistoß (19.).

Chancen im Minutentakt

Bis zum Pausenpfiff erspielten sich die Glücksbrunner beste Tormöglichkeiten fast im Minutentakt. Allerdings stemmte sich der Mann im Suhler Kasten mit ganz viel Können gegen einen Rückstand für seine Farben. Mentzel brachte Pohl, sechs Meter vor dem Tor frei in zentraler Position (25.), Thomas Wand nach Konter und wieder Pohl nach einem Schlenzer von der Strafraumgrenze schier zur Verzweiflung (35.). Beide Seiten richteten sich schon auf ein Unentschieden zum Pausentee ein, als die Gastgeber in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit durch den immer wieder viel Torgefahr ausstrahlenden Pohl der mehr als verdiente Führungstreffer gelang. Fabian Kallenbachs genauer Pass in die Nahtstelle der Suhler Abwehr verwertete Pohl diesmal mit überlegtem Abschluss aus acht Metern (45.+2).

Der zweite Abschnitt wurde ein Spiegelbild des ersten. Die Gastgeber bestimmten weiter das Geschehen und kamen zu zahlreichen Tormöglichkeiten. Im zweiten Versuch erhöhte Robert Kämpf auf 2:0 für die Glücksbrunner (48.). Die Elf von Olaf Gabriel versäumte es danach, für die Entscheidung zu sorgen. Neben zahlreichen Möglichkeiten der Spielgemeinschaft scheiterte Pohl mit einem halbhoch geschossenen Elfmeter an Robert Mentzel (57.).

Wer weiß, was geschehen wäre, wenn Suhls Chris Fritz im Konter nicht an Schweinas Mann im Gehäuse und dem Pfosten gescheitert wäre und doch noch für den Anschluss gesorgt hätte. So blieb es eine klare Angelegenheit für die Hausherren, die den Sieg nach der langen Zwangspause sichtlich genossen.

Der Trainer der Glücksbrunner resümierte: "Wir wollten den Sieg in unserer ersten Partie. Gefallen hat mir unser Spiel über die Flügel. Allerdings hat es meine Mannschaft verpasst, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Die kleinen Sünden taten heute nicht weh." Sein Gegenüber Bernd Eckert sah im Vergleich zur Vorbereitung eine klare Steigerung, forderte aber für die zukünftigen Begegnungen "mehr Biss von meiner jungen Mannschaft." Eckert fügte an: "Damit wollen wir am kommenden Wochenende gegen Goldlauter beginnen." sj

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