Effelder Wenn Bayern attraktiver ist

Jürgen Eckstein
Gewohntes Bild beim SC 09: Effelder wird auch künftig Spitzen-Tischtennis anbieten, allerdings unter bayerischer Flagge. Foto: Carl-Heinz Zitzmann Quelle: Unbekannt

Der SC 09 Effelder, der viele Jahrzehnte im Tischtennis-Bezirk Südthüringen eine feste Größe war, wechselt den Verband und schlägt ab der Saison 2020/2021 in Oberfranken auf.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Effelder - "Wir haben es uns nicht leicht gemacht, aber letztlich haben wir uns dafür entschieden, in Oberfranken zu spielen", sagt die neue Tischtennis-Abteilungsleiterin des SC 09 Effelder, Susanne Lützelberger, und fügt an: "Unsere Spieler wollten einfach nicht mehr so lange Auswärtsfahrten haben. Zudem wird immer am Wochenende gespielt. Dies ist nunmehr im Raum Neustadt und Coburg nicht mehr der Fall". Auch die Sonneberger Hobby-Freizeitliga kommt für die 09er vorerst nicht in Betracht.

Nunmehr spielen die SG 1990 Köppelsdorf (seit 2019) und der SC 09 Effelder in Franken. Effelder wird in der Bezirksklasse B Neustadt mit nachfolgenden Mannschaften dem TTC Rödental IV, dem TTC Rödental V, dem SV Meilschnitz II, dem TV Leutendorf-Horb, der TTG Neustadt-Wildenheid III, dem TSSV Fürth am Berg, dem VfB Einberg, dem TTC Thann II, dem SC Großgarnstadt, dem FC Adler Weidhausen III, dem DJK Rödental II und dem TTC Neundorf spielen.

Damit geht eine sehr lange Ära im Südthüringer Tischtennis-Sport zu Ende. Der SC 09 Effelder feierte vor Jahresfrist das 100-jährige Vereinsjubiläum und den Meistertitel in der 2. Bezirksliga. Das Quartett um den verdienstvollen Spielführer Ronald Malter hatte aber freiwillig auf den abermaligen Aufstieg ins Oberhaus verzichtet. Dies war richtig, wie diese Saison zeigte. Ohne Felix Kiesewetter hatten die Hinterländer keine Chance, auf einen vorderen Platz. "Bei uns ging es darum, gute Ergebnisse abzuliefern und den Klassenerhalt zu sichern", sagte Ronald Malter. Aber dies war eine schwere Aufgabe, wie sich zeigen sollte. Nur neun Pluspunkte sammelte das Quartett um Spitzenspieler Christian Kalies, der mit seiner Bilanz von 20:8 wieder einmal herausragt. Ansonsten gab es noch in heimischen Gefilden gute Ergebnisse, in der Fremde hingegen hatten die 09er stets das Nachsehen. Im Pokal gelang nach einem 5:1 gegen die SG 1951 Sonneberg und einem Semifinalsieg gegen Mengersgereuth-Hämmern II der Einzug ins Kreispokal-Endspiel. Hier entriss der TSV 1864 Mengersgereuth-Hämmern den 09ern noch den Pott.

Dass der SC 09 den Köppelsdorfern nach Bayern folgt, hat mehrere Ursachen. Lange Fahrwege und wenig Flexibilität seitens der Spielplaner scheinen die Hauptursachen für den Wechsel zu sein. Auch wird schon lange von vielen Südthüringer Tischtennis-Vereinen die Finanzpolitik des Landesverbandes kritisch hinterfragt; viel geändert scheint sich allerdings in Erfurt nichts zu haben. Darum gibt es auch schon zwei Freizeitligen im Landkreis Sonneberg, deren Mitgliedsvereine sich zum Großteil vom Landesverband abgekapselt haben. Es ist davon auszugehen, dass weitere Vereine der Region dem "Köppelsdorfer Modell" folgen werden. je/red

Bilder