Unvergessen bleibt die Zeit, als die Blau-Weißen die Oberliga rockten. Die Siege gegen den SC Motor Jena im jeweils ausverkauften Fellberg-Stadion vor damals jeweils 25 000 Zuschauern gehen noch heute "runter wie Öl". Steinach belegte im ersten Oberliga-Jahr einen beachtlichen siebten Platz. Nach dem Abstieg 1965 spielte Motor Steinach weiter in der DDR- Liga, wo sich Motor Suhl 1971 hinzugesellte. Nur zwölf Duelle gab es in der DDR-Liga von 1971 bis 1983. In dieser Zeit wurde in Suhl tüchtig aufgerüstet. Von Steinach zog es Reiner Müller, Wolfgang Ostertag und Bernd Stickel in die Suhler "Aue", vom HFC kam mit Klaus-Dieter Boelssen, Paul Kersten, Walter Jänicke und Ex-Nationalspieler Erhard Mosert ein Quartett hinzu, währenddessen die Steinacher von den "Oberen" im DTSB (Deutscher Turn- und Sportbund) zum Wintersport "verpflichtet" wurden. Damit einher ging der Qualitätsverlust des Fußballs, zumal mit Eberhard Finn (Kali Werra) und Herbert Kondziella (Ilmenau) weitere Top-Spieler die Steinacher verließen.
Im Jahr 1984 war das große Jahr von Motor Suhl, denn die Bezirkshauptstädter stiegen in die Oberliga auf, tanzten dort aber nur einen Sommer. Später spielte der heutige Steinacher Abteilungsleiter, Thomas Roß, bis zur Wende in Suhl. Auch nach der Wende spielte Suhl ein Jahrzehnt in der Amateur-Oberliga, ehe sie sich drei Jahre mit Steinach in der Thüringenliga auf Augenhöhe begegneten. In den sechs Vergleichen gelangen dabei dem SV 08 zwei und Suhl vier Siege. Doch beide Vereine konnten das Niveau nicht halten, und im Jahr 2011 trafen sie dann in der Landesklasse Süd wieder aufeinander. In diesen Vergleichen gibt es eine fast ausgeglichene Bilanz: Acht Steinacher Siegen und drei Unentschieden stehen sechs Suhler Siege gegenüber. Und heute?
Steinach kam gut aus den Landesklasse-Startlöchern, hat bereits drei Saisonsiege auf dem Konto, während Suhl zuletzt gegen Eisenach (3:2) den ersten Erfolg feierte. Am Samstag, 14.30 Uhr, sind die Hausherren Favorit, denn ihr Trainer, Christian Häusler, kann neben der erfolgreichen Elf der Vorwoche (4:0 gegen Kaltennordheim) wieder mit Richard Büttner und wahrscheinlich auch Tom Kämpf rechnen. Und Suhls Trainer Bernd Eckert wird sich gewiss auf die erfolgreiche Mannschaft aus der Vorwoche stützen, gemäß der alten Binsenweisheit: "Ändere nie eine erfolgreiche Mannschaft".