Mehr als die Hälfte der Beachvolleyball-Turniere in Thüringen musste wegen Corona gestrichen werden. Aber die schwere Zeit scheint vorbei: Suhl richtet gleich zwei Meisterschaften aus, darunter erstmalig eine nationale.
Suhl - Sommer, Sonne, Sandstrand ist 2020 kein allzu leicht zu erreichendes Trio. Auch nicht für jene Menschen, für die der warme, weiche Untergrund in erster Linie nicht zum Faulenzen, sondern zum darauf Schwitzen gemacht wurde. Der Ausfall vieler Beachvolleyball-Turniere hatte für den Thüringer Volleyball-Verband (TVV) auch schmerzhafte finanzielle Folgen, weil sich Sponsoren in der Krise zurückzogen.
Die Thüringer Landesmeisterschaften im Beachvolleyball werden in diesem Sommer erstmalig im Fernsehen übertragen. Der Sender Rennsteig TV zeigt die Spiele am Turniersamstag live ab 17 Uhr. Wer früher einschalten möchte, kann an beiden Tagen alle Spiele des Center-Courts über das Streaming-Portal Twitch.tv verfolgen. Der Kanal heißt "beacheninthueringen".
Aber es gibt Licht am Ende des Tunnels. Dank des neuen Geldgebers sind die Volleyball-Verrückten zurück auf dem Sand. Und: Zwei der kommenden Meisterschaften werden auf der Beachanlage des Suhler Sportcenters stattfinden. Am morgigen Samstag und am Sonntag sucht der Freistaat bei den Landesmeisterschaften der Männer, Frauen und im Mixed seine Besten. "Ohne die Unterstützung des neuen Sponsors wäre die Veranstaltung 2020 in keinem angemessenen Rahmen machbar gewesen", betont Andy Lorenz, Koordinator der Beachvolleyballserie in Thüringen. Durch die zusätzlichen Einnahmen ist es nun sogar möglich gewesen, die Thüringer Meisterschaft als ein offizielles Ranglistenturnier des Deutschen Volleyball-Verbandes, einem Kategorie-2-Turnier, auszuschreiben. So konnte die Attraktivität des Turniers nochmals gesteigert werden. Darüber hinaus, sagt Lorenz, kann ein Preisgeld von insgesamt über 1000 Euro ausgeschüttet werden.
Andy Lorenz selbst wird an beiden Tagen im Sand stehen. Im Mixed hat er sich mit Suhls Ex-Bundesliga-Spielerin Sophie Tauchert zusammengetan. Außerdem vom gastgebenden VfB Suhl beim gemischten Turnier am Sonntag in einer Woche dabei: Magdalena Oeltermann (mit Steve Landsiedel) und Juliane Becher (mit Jonas Maczioschek) von Suhls zweiter Frauenmannschaft, die in der kommenden Saison wieder in der Regionalliga aufschlagen wird. Auch im Suhler Sand will man sich die nötige Kraft für die Halle holen. Der Trainer der Zweiten selbst will sogar noch einen draufsetzen und rund einen Monat nach den Landesmeisterschaften bei der deutschen Mixed-Beachmeisterschaft starten. Das Bundesfinale wird zum Novum für den Freistaat, denn zum ersten Mal ist Thüringen (neben den deutschen U20-Meisterschaften Ende August in Gera) Austragungsort für eine nationale Meisterschaft. Spielort für das noch recht junge Mixed-Format, das vor einem Jahr ausfiel, weil kein Veranstalter gefunden werden konnte, ist erneut Suhl. Das Turnier am 12. und 13. September kann wie das im August auch vor Publikum starten (bis zu 200 Zuschauer). Der Eintritt zu den Meisterschaften ist frei. rd/kt
