Rückblick: Die erste Oberliga-Saison hatte mit einem 2:1-Heimsieg über den FC Eilenburg geendet - der zweite Saisonsieg und zugleich der große Hoffnungsschimmer auf eine womöglich doch noch erfolgreiche Aufholjagd zum 13 Punkte entfernten Tabellen-13. Neugersdorf. Die aber fiel Corona-bedingt aus, und vor der zweiten Oberliga-Saison fehlen dem FSV von den 14 Spielern dieser Eilenburg-Partie gleich vier: Die jungen, im Winter gekommenen Erfurter Jan Roschlaub (Bonner SC) und David Vogt (Germania Halberstadt) verließen den FSV absprachegemäß zum Saisonende wieder. Mateo Safradin hat sich abgemeldet und der erfahrene, einst von Bayern Hof gekommene Tommy Müller steht berufsbedingt kaum noch zur Verfügung. Top-Angreifer Serdar Suliman, der im Winter beim Hallenfußball einen Kreuzbandriss erlitt, fehlt ohnehin noch. Die Suche nach abermaligen Verstärkungen - mit der klaren Trainer-Vorgabe "nur Leute, die uns sofort helfen" - war bisher nicht eben ergiebig. Denn der regionale Markt dafür ist es auch nicht - kein Wunder, wenn beim Traditionsverein der Landeshauptstadt gerade eine komplett neue Oberligamannschaft gebildet werden muss ...
So wurde denn diese Partie in Fehrenbach gleich dreifach zum Test-Spiel: Zum ersten ganz offiziell, zum zweiten für die Probespieler und zum dritten für den Widerstand, den man dann auch im Pokalfinale zu leisten im Stande wäre. Der nahm sich zwar gar nicht so schlecht aus, denn beide Gegentore durch Hofmann (38.) und Pitter (70.) entsprangen eher krassen defensiven Schaltpausen, zunächst nach einer Rechtseingabe, später bei einem 20-m-Freistoß, bei dem das "Torwart-Mauer-Verhältnis" offensichtlich nicht stimmte.
Aber nach vorn ging beim Oberligisten nicht all zu viel. Ein Nachschuss von Pusch aus der Distanz nach einem Eckstoß (10.), später ein "Fern-Heber" von Hertel (53.) und noch ein gefährlicher Abschluss über links (78.) blieben die ganze Ausbeute. Stürmer Fernando war es nicht vergönnt, gegen seinen Ex-Verein, in dem er sich 2013/14 mal in der Bayernliga ausprobiert hatte, zu treffen.
Die Aubstädter, mit dem 29-jährigen (!) Trainer Victor Kleinhenz an der Seite sowie dem Meininger Julius Benkenstein in der Innenverteidigung (inzwischen seit neun Jahren in Aubstadt), beherrschten die Szenerie recht klar und erspielten sich noch einige gute Chancen. Ihr auffälliges Gegenpressing führte immer wieder zu früh unterbrochenen Angriffsversuchen und Ballverlusten bei Martinroda. Am Ende ergab sich so ein standesgemäßes Ergebnis nach einem Spiel, das den Zuschauern - das aktuelle 200er-Maximalkontingent dürfte fast ausgeschöpft worden sein - sicher gefallen hat.
Martinroda, 1. Halbzeit: Nicolai; Fiur, Nowak, Griebel, R. Müller, Finn, Pusch, Fernando (plus drei Gastspieler); 2. Halbzeit: Nicolai; Metzmacher, Floßmann, Zimmermann, Six, Al Saeed, Hertel (plus vier Gastspieler)
Aubstadt: Koob; Köttler, Volkmuth, Leicht, Grader, Pitter, Langhans, Benkenstein, Hofmann, Müller, Peci; eingew.: Wenzel, Köhler, Merkl, Seufert, Bieber
Butterich (Straufhain) - 0:1 Hofmann (38.), 0:2 Pitter (70.)
Am Sonntag: FSV Martinroda - Preußen Bad Langensalza 2:3 (1:2)