Ilmenau Das Traumziel liegt in Rosenheim

Gemischtes Training bei Janeck Höhn (hinten): Auch die "Gelbgürtel" absolvieren hier schon Übungen aus dem anspruchsvolleren Bereich, um sich damit schrittweise auf ihre nächsten Prüfungen vorzubereiten. Quelle: Unbekannt

Der Kampfsportverein Bushido Ilmenau hätte gern einen größeren Trainerlehrgang organisiert und hofft dafür auf eine Finanzspritze.

 
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Ilmenau - Wenn man das Dojo (also die Übungshalle) von Bushido Ilmenau in der Weimarer Straße betritt, fällt einem sofort ein an exponierter Stelle angebrachter Spruch ins Auge: "Ein guter Lehrer bleibt ein Schüler bis ans Ende seiner Tage." Gehen wir mal ruhig davon aus, dass Letzteres noch sehr weit weg ist, so können wir dem Projekt, mit dem sich der Kampfsportverein für den Goldenen Daumen bewirbt, nur größte Sympathie entgegenbringen:

Kontakt zum Verein

Für ein Probetraining kann ein Termin vereinbart werden über kontakt@sportcentrum-bushido.de

"Wir hätten gern einmal allen unseren Karate-Trainern einen Lehrgang in Rosenheim bei Marié Niino ermöglicht", wünscht sich Vereinsvorsitzende Gabriele Mager. Sie selbst war unlängst dort und schwärmt: "Frau Niino war selbst Wettkämpferin in unserem Verband, ist Lehrerin und Trägerin des 5. Dans. Sie kann mit ihren pädagogischen Fähigkeiten vor allem individuell sehr viel vermitteln; man nimmt dort sehr viel mehr an Erkenntnissen mit als bei den Massenlehrgängen des Verbandes." Freilich hat das seinen dreistelligen Preis pro Tag und Teilnehmer - aber Dirk Ullrich, der stellvertretende Vorsitzende, ist überzeugt: "Als Trainer verlernt man durchaus einiges bzw. man wird mit den Jahren schlampig, wenn man nicht regelmäßig Lehrgänge besucht. Wir haben derzeit elf Trainer im Verein, sieben davon sind noch Jugendliche. Es wäre wirklich eine tolle Sache, wenn wir sie alle mal in Rosenheim auf diesem hohen Level quasi ,einnorden‘ könnten."

Rund 120 Kinder und Jugendliche üben derzeit bei Bushido Ilmenau die Techniken des Shotokan-Karate ein - und damit parallel auch die allgemeinen Techniken des Lernens und Verinnerlichens. Denn jede neue Gürtelprüfung erfordert eine zielstrebige, konzentrierte Vorbereitung, um das Geforderte exakt in der Prüfung präsentieren zu können. "Wer das hier bei uns kann, der kann es dann auch in der Schule", darauf weist Dirk Ullrich besonders hin.

Aufbau seit 1997

So weit freilich denken die acht- und neunjährigen Karateka wie etwa Lennox, Felix, Marius oder Nick noch nicht, die an diesem Montagnachmittag trainiert und zum Abschluss schon mal mit den Älteren einige Elemente für die nächste Gürtelprüfung mit geübt haben. Sie sind bei ihrem Weg zum Karate zunächst mal Geschwistern oder Freunden gefolgt, mitunter auch Ninja-Vorbildern aus Fernsehen oder Internet. "Und weil ich mich verteidigen können will", ist bei fast allen von ihnen zu hören, wenn man sie nach ihrem besonderen Interesse an dieser Sportart befragt. Dass Karate weitaus mehr bedeutet, werden sie umso intensiver lernen und erkennen, je höher die (Gürtel-)Stufe ist, die sie erklimmen. "Ab dem gelben Gürtel ist erstmals richtiges Durchhaltevermögen gefragt, denn dann wird es zusehends anspruchsvoll", weiß Gabriele Mager, die sich dennoch nicht über das Interesse vor allem für die "Anfangsgruppen" beklagen kann. "Die sind alle randvoll, das nächste Schnuppertraining ist im Januar."

Seit 1997 ist dieser Kampfsportverein in Ilmenau aufgebaut worden; von Anfang an war die "Zweigstelle" in der Geratal-Halle von Geraberg mit dabei. Dort wird am (heutigen) Samstag mit den Kreisjugendspielen einer der Wettkampfhöhepunkte für die jüngsten Karateka über die Tatamis gehen. Rund 50 junge Kämpfer vom Gastgeberverein werden ihr Können präsentieren, dazu kommen Kämpfer vom KV Arnstadt.

Ehrenamtliches Engagement soll in der gemeinsamen Aktion "Goldener Daumen" von Freies Wort und Sparkasse Arnstadt-Ilmenau anerkannt werden, die finanzielle Zuwendungen für spezielle Vereinsprojekte vergibt. Vierteljährlich werden fünf Ehrenamtliche geehrt, die Vereine erhalten 1000, 750, 500 oder zweimal 250 Euro. Vorgestellt werden alle dafür vorgeschlagenen Vereine, eine Jury entscheidet über die Preisvergabe.

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