Werde erst im Nachhinein ein Nachsorgebedarf erkennbar, so Manthey, könne der Versicherte noch bis zu vier Wochen nach Verlassen der Reha-Klinik eine Irena-Nachsorge beim Rentenversicherungsträger beantragen. Das müsse aber vom behandelnden Arzt befürwortet bzw. begründet werden.
Während das Netz der Einrichtungen, in denen Rehabilitationsprogramme der Krankenkassen angeboten werden, recht engmaschig ist, muss man mitunter weitere Wege in Kauf nehmen, um mit Irena zum Beispiel die Muskulatur auf Vordermann zu bringen. Bei Rücken- oder Gelenkproblemen gibt es beispielsweise 24 Termine für eine anderthalbstündige Kombination aus medizinischem Krafttraining und Wassersport (Rückenschwimmen oder Aquajogging). Danach sollte der Patient auf jeden Fall selbst weiter an seiner Muskulatur dran bleiben mit regelmäßigen Besuchen in einem Fitness-Studio und in einem Schwimmbad.
Aber lohnen sich die Millionen, die die Rentenversicherung für das Irena-Programm ausgibt? Dirk Manthey sagt ja. Das sei in verschiedenen Studien nachgewiesen worden. Der allgemeine Gesundheitszustand verbessere sich im Verlauf und sei ein Jahr nach Irena immer noch stabil.
Der Anteil der Arbeitsunfähigen sinke laut diesen Studien von 50 Prozent am Ende der Reha auf 15 Prozent 14 Wochen nach Ende des Irena-Programms und weiter auf 12 Prozent ein Jahr nach Irena. Patienten, die an Irena teilgenommen haben, weisen eine deutlich bessere körperliche und/oder psychische Gesundheit und Funktionsfähigkeit auf als Rehabilitanden ohne Irena, sagt Manthey.
Befragungen von Irena-Teilnehmern hätten zudem ergeben, dass sich bei 89 Prozent der Gesundheitszustand nach Irena gebessert bzw. nicht verschlechtert habe. 75 Prozent fühlten sich nach Abschluss der Irena-Leistung im Alltag belastbarer, 72 Prozent gaben eine positive Auswirkung auf ihre berufliche Leistungsfähigkeit an. Und nicht zu unterschätzen: Die Hälfte der befragten Irena-Teilnehmer benötigte danach weniger Schmerzmittel.
Nicht nur für die meisten Teilnehmer, sondern auch für Dirk Manthey ist das Irena-Programm eine Erfolgsgeschichte. Derzeit werde ein erweitertes Reha-Konzept durch die Rentenversicherung umgesetzt. "Damit wird das Ziel verfolgt, dass alle Versicherten die für sie notwendigen und geeigneten Reha-Nachsorgeleistungen erhalten können, unabhängig davon, wo sie wohnen und welcher Rentenversicherungsträger für sie zuständig ist", sagt Manthey.