Erfurt - Suhl/Meiningen - Schweinfurt - Würzburg
Bisher: Ein DB-Regionalexpress Erfurt-Suhl-Würzburg mit Neigetechnik sowie eine STB-Regionalbahn Erfurt-Suhl-Meiningen, beide alle zwei Stunden, aber so ungünstig vertaktet, dass kein Stundentakt herauskommt. Anschlüsse zur Werrabahn in Grimmenthal und nach Schmalkalden in Zella-Mehlis. Dazu eine EB-Regionalbahn Meiningen-Schweinfurt im Zwei-Stunden-Takt.
Künftig: Der Regionalexpress fährt auf gewohnter Strecke, aber ohne Neigetechnik. Die Regionalbahn verkehrt neu Erfurt-Suhl-Schweinfurt, mit Zugteil nach Meiningen, mit Anschluss nach Würzburg und Endpunkt am City-Bahnhof Schweinfurt Stadt. Der Fahrplan wird so verschoben, dass ein ungefährer Stundentakt zwischen Erfurt und Schweinfurt entsteht, und in Grimmenthal hat die Werrabahn Anschluss. Die Regionallinie Meiningen-Schweinfurt wird bis Würzburg verlängert.
Damit verbessert sich das Südthüringer Angebot Richtung Schweinfurt und zum ICE-Bahnhof Würzburg enorm. Der Fahrplan Erfurt- Suhl/Meiningen wird übersichtlicher und so das Umsteigen leichter. So ist zum Beispiel Bamberg künftig stündlich erreichbar. In Erfurt bestehen Übergänge zu den ICE-Linien nach Halle, Leipzig und Berlin, die künftig im Halbstundentakt verkehren. Besser wird auch der Anschluss in Würzburg nach München oder Frankfurt; die Reisezeit von Suhl zum Rhein-Main-Flughafen verkürzt sich auf unter drei Stunden.
Erkauft werden diese Vorteile mit zwei gravierenden Nachteilen.
Weil mehr Züge aufeinander warten müssen, verlängern sich die Fahrzeiten, vor allem im Süden. Suhl- Würzburg dauert künftig 1:45 Stunden, knapp eine Viertelstunde länger als bisher (und nebenbei genau so lange wie die neue Direktverbindung Meiningen-Würzburg).
Einige gute Anschlussmöglichkeiten gehen verloren. So derjenige in Neudietendorf zum Regionalexpress zum ICE-Bahnhof Göttingen, der bisher konkurrenzlos schnelle Fahrten zwischen Südthüringen und Hannover/Hamburg ermöglicht. Und auf den stündlichen ICE nach Dresden wartet man in Erfurt künftig eine Dreiviertelstunde .
Eisenach - Bad Salzungen - Meiningen - Eisfeld - Sonneberg
Bisher: Stundentakt der Süd-Thüringen-Bahn auf der Werrabahn, alle zwei Stunden weiter bis Sonneberg.
Künftig: Zwischen Eisenach und Bad Salzungen wird ganztägig auf einen 30-Minuten-Takt verdichtet. Die Strecke in der Wartburgregion würde damit neben Sonneberg-Coburg zur bestvertakteten in ganz Südthüringen. In Eisenach Super-Anschlüsse an ICEs nach Frankfurt, Halle/Leipzig und Berlin sowie an eine neue stündliche IC-Linie nach Aachen über Dortmund und Köln. Diese hat in Kassel-Wilhelmshöhe Anschluss Richtung Hamburg. Das ergibt in der Summe nicht nur ideale Anbindungen nach Eisenach und Kassel, sondern auch eine neue stündliche Reisemöglichkeit vom Werratal nach NRW und Norddeutschland via Eisenach. Wermutstropfen: Der Regionalbahn-Anschluss in Eisenach nach Bebra und Erfurt/Halle wird knapp verpasst, man wartet also eine halbe Stunde beim Umsteigen.
Zwischen Bad Salzungen und Eisfeld (stündlich) sowie zwischen Eisfeld und Sonneberg (zweistündlich) bleibt es, wie es ist. Auch einen Expressverkehr wird im Werratal nicht geben, es hält nach wie vor jeder Zug überall. Die guten Anschlüsse bezahlt man mit langen Standzeiten (bis 7 Minuten) in Grimmenthal.
Eisenach - Eisfeld / Erfurt - Coburg
Der Lückenschluss Eisfeld-Coburg ist so eingeplant, dass jeder zweite Zug auf der Werrabahn zweiteilig fährt und in Eisfeld ein Teil nach Coburg abbiegt. Als Fahrzeit sind ziemlich lange 26 Minuten kalkuliert, in dieser Zeit schafft es auch der jetzige Schnellbus. Die daraus folgenden Reisezeiten (Meiningen-Coburg 1:24, Suhl-Coburg 1:34 Stunden) sind kaum konkurrenzfähig zum Auto. In Coburg würde der geplante RE Erfurt-Nürnberg erreicht, nicht aber der ICE nach München.
Auch die neue zweistündliche RE-Linie Erfurt-Coburg-Nürnberg über die ICE-Neubaustrecke steht im Deutschlandtakt, ohne Stopp in Ilmenau-Wümbach. Sie fährt versetzt zum ebenfalls zweistündlich geplanten ICE Erfurt-Coburg-München, beide Linien haben Anschluss von und nach Sonneberg. Fahrzeit Erfurt-Coburg: 37 Minuten.
Ilmenau-Arnstadt-Erfurt
Bisher: Stündliche, Regionalbahn, dazu einige schnellere Expresszüge, die den Weg in 45 Minuten schaffen.
Künftig: Die Expresszüge sollen im Zwei-Stunden-Takt fahren, der Rest bleibt unverändert. Den ganztägigen sogenannten "Wissens-Express" hatte das Land schon einmal angekündigt, dann aber aus Geldmangel wieder verworfen.
Zella-Mehlis-Schmalkalden- Wernshausen
Bisher: Stündliche STB-Regionalbahnen, am Wochenende alle zwei Stunden. Einige wenige Züge starten und enden in Suhl oder Meiningen.
Künftig: Keine Veränderungen, auch keine Beseitigung der Langsamfahrstellen, die die Züge weiter ausbremsen. Wegen der neuen Fahrpläne Erfurt-Meiningen verschlechtern sich die Anschlüsse nach Suhl/Würzburg, diejenigen nach Erfurt (in Zella-Mehlis), Meiningen und Bad Salzungen (in Wernshausen) bleiben gut.
Sonneberg- Neuhaus/Rwg.
Hier sind keine Änderungen zum bisherigen Stundentakt geplant: Alle zwei Stunden durchgängig von Eisenach über Eisfeld und Sonneberg nach Neuhaus, dazu stündliche Züge Sonneberg-Neuhaus, jeweils mit gutem Anschluss nach Coburg.
Sonneberg- Coburg - Nürnberg
Bisher: Stündlicher Regionalexpress, mal über Lichtenfels, mal direkt über die ICE-Neubaustrecke (105 Minuten bis Nürnberg).
Künftig: Der Nürnberg-Express ab Sonneberg wird noch ein paar Minuten schneller. Zusätzlich pendeln Regionalbahnen zwischen Sonneberg, Coburg und Lichtenfels (mit Anschluss nach Bamberg) und ein Sonneberger Zugteil des Erfurt-Express- was insgesamt einen 30-Minuten-Takt zwischen Sonneberg und Coburg ergibt.
Sonstiger Regionalverkehr
Die Strecke zwischen Erfurt und Nordhausen wird bis 2025 für Tempo 140 ausgebaut, damit verkürzt sich die Fahrzeit auf unter eine Stunde.
Die Verbindung Erfurt-Heiligenstadt-Göttingen, auch wichtig für den Anschluss an die ICE-Achse Richtung Hamburg, wird auf einen Stundentakt verdichtet. Südthüringer profitieren davon wegen des Anschlussverlusts in Neudietendorf kaum. Für Werrataler und Westthüringer führt der schnellste Weg nach Nordwesten künftig über Kassel, das durch die neue stündliche IC-Linie ab Eisenach erreicht wird.
Fernverkehr: Erfurt
Im Fernverkehr ist das absolute Deutschlandtakt-Highlight für Thüringen der Ausbau Erfurts zu einem sogenannten Nullknoten: Alle 30 Minuten kommt jeweils ein ICE aus allen vier Himmelsrichtungen an und fährt wenige Minuten später weiter, immer zur vollen und halben Stunde. Daran angepasst sind alle zu- und ablaufenden Regionallinien.
Größter Vorteil: Man wartet bei der Abfahrt nie länger als 30 Minuten auf den nächsten ICE, und zwar auch dann, wenn der Anschlusszug Verspätung hat. Das nervöse Schauen auf die Uhr, das viele Umsteiger zur Genüge kennen, entfällt.
Neben den Erfurter ICE-Linien nach Berlin/Hamburg, Leipzig/Dresden, Frankfurt und München soll es eine weitere Direktverbindung über Mannheim nach Freiburg geben.
Fernverkehr: Eisenach / Fulda
Die geplante stündliche Verbindung Berlin-Dresden-Prag soll optional einige Male einen Abzweig zur Linie Dresden-Eisenach-Frankfurt bekommen. Damit gäbe es erstmals eine umsteigefreie Verbindung von Eisenach über Erfurt in die tschechische Hauptstadt.
Eingeplant ist auch das Neubauprojekt zwischen Eisenach und Fulda mit einer angezielten Fahrzeit Eisenach-Frankfurt von nur 80 Minuten. Das umfangreiche Vorhaben einer neuen Trasse durch Osthessen befindet sich aber noch in der Planungsphase, Fertigstellung offen.
Fernverkehr: Coburg / Würzburg
Die ICE Berlin-München via Coburg fahren zwischen Coburg und Nürnberg nonstop, also ohne Halt in Bamberg oder Erlangen. Es ist ein mit der neuen RE-Linie versetzter Zwei-Stunden-Takt geplant.
Der ICE-Knoten Würzburg wird für Südthüringer noch interessanter. Die bisher recht langsame Strecke Würzburg-Nürnberg soll auf Tempo 300 und 30 Minuten Fahrzeit ausgebaut werden. Auch Würzburg-Frankfurt soll um eine Viertelstunde auf 51 Minuten beschleunigt werden