Das Meininger Heim, in dem die Mutter unserer Leserin lebt, spricht auf Nachfrage von drei Beschwerden, die es wegen der Besuchsregelung gegeben habe. Rund 100 Bewohner hat das DRK Senioren-, Pflege- und Betreuungszentrum an seinen beiden Standorten Meiningen und Dreißigacker. Laut Geschäftsführerin Janine Dietz dürfen die Bewohner nach Voranmeldung von Montag bis Freitag zwischen 10 und 17 Uhr Besuch für jeweils 45 Minuten empfangen. Seit dieser Woche seien zwei Besucher erlaubt. Die Geschäftsführerin räumt ein, dass es wegen Personalmangels dazu kommen könne, dass Bewohner tatsächlich nur an zwei Tagen pro Woche besucht werden könnten. Jeder Besucher werde von einem Mitarbeiter betreut, der etwa dessen Daten aufnehme und für die Einhaltung der Hygieneregeln sorge.
Für Berufstätige seien solche Besuchszeiten "sehr schwierig", schreibt unsere Leserin. Sie beklagt, dass am Wochenende keine Besuche möglich sind. "Wir haben dafür die personellen Ressourcen nicht", sagt Geschäftsführerin Dietz. Ihr zufolge können Angehörige - ebenfalls nach Voranmeldung - aber an jedem Tag Heimbewohner abholen und mit ihnen Zeit außerhalb der Einrichtung verbringen. "Da kann man nur hoffen, dass noch lange schönes Wetter bleibt, aber manchmal kann man ja auch nicht raus, weil es für die betagten Menschen einfach zu warm ist", so unsere Leserin.
"Für uns alle ist diese Zeit nicht einfach", sagt Geschäftsführerin Dietz. Ein Kommen und Gehen in den Heimen wie vor dem Corona-Ausbruch sei nicht mehr möglich. Man mache den Bewohnern Angebote, damit sie auch im Heim Abwechslung haben. Dazu gehöre Präventions-Training, Bowling oder das Vorlesen der Zeitung. Der Polizeichor sei auch schon aufgetreten - mit Sicherheitsabstand im Garten.