Thüringen Weimarer Land kämpft mit Corona-Quarantäneverweigerern

Masken spielen weiterhin eine wichtige Rolle zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Nach gehäuften Corona-Fällen und dem Tod eines infizierten Pflegeheimbewohners im Landkreis Weimarer Land wollen die Behörden härter gegen Quarantäneverweigerer vorgehen. Der Kreis ist derzeit neben dem Ilm-Kreis Schwerpunkt der Pandemie in Thüringen.

 
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Apolda/Ilmenau - Die Zahl der Verweigerer habe sich in den vergangenen Tagen gehäuft, teilte das Landratsamt am Montag mit. Es kündigte Strafanzeigen und empfindliche Bußgelder gegen Quarantäneverweigerer an.

Die Sieben-Tages-Infektionsrate im Weimarer Land lag am Montag bei einem Wert von 24,4 Neuinfektionen bezogen auf 100 000 Einwohner, wie aus einer Übersicht des Berliner Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Sie ist damit wieder unter den in Thüringen geltenden kritischen Wert von 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner gerutscht.

Am vergangenen Freitag hatte der Wert mit 41,5 Infektionen noch über der Schwelle gelegen, ab der nach der Corona-Landesverordnung besondere Vorkehrungen zum Infektionsschutz getroffen werden müssen.

Der Ilm-Kreis steht weiter kurz vor dem kritischen Wert. Hier lag die sogenannte 7-Tage-Inzidenz am Montag bei 33 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner. Grund sind Corona-Ausbrüche in einer Wohnstätte für Menschen mit Behinderung mit angeschlossener Werkstatt in Arnstadt und einer Pflegeeinrichtung, wo jeweils das Gesundheitsamt am Montag mit einer zweiten Corona-Testrunde begann.

Die Häufung der Fälle im Weimarer Land ist den Angaben zufolge hauptsächlich auf eine aus Tschechien infiziert zurückgekehrte Seniorenreisegruppe zurückzuführen. Bei der Suche nach deren Kontaktpersonen sollen nach Angaben der Kreisverwaltung von Mittwoch an Bundeswehrangehörige helfen. Am Wochenende war ein mit dem Sars-CoV2-Virus infizierter Pflegeheimbewohner gestorben.

Unabhängig von der Reisegruppe gab es auch einen Corona-Fall an einer Schule in Buttelstedt. Alle Testergebnisse von Lehrern, Erziehern und Schülern seien negativ gewesen, sagte eine Behördensprecherin. Thüringenweit stieg die Zahl der erfassten Corona-Fälle am Montag auf 3938, fünf mehr als am Vortag. dpa

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