«Dass auf dem Zwiebelmarkt im Oktober keine Infektionen zustande kamen, kann uns Mut bei den Planungen zum Weihnachtsmarkt machen», erklärte Oberbürgermeister Peter Kleine (parteilos) am Dienstag. «Ein Alkoholverbot und die Maskenpflicht könnten ein Teil der Maßnahmen sein.» Die kreisfreie Stadt mit 65 000 Einwohnern hatte am Wochenende die Vorwarnstufe von 35 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen erreicht. Nach der Tagesübersicht des Berliner Robert Koch-Instituts war die Stadt am Dienstag wieder unter dieser Stufe.

Die benachbarte Landeshauptstadt Erfurt hatte am Sonntag wegen der kritischen Corona-Situation den jedes Jahr von zwei Millionen Menschen besuchten Weihnachtsmarkt abgesagt. Die Stadt ist derzeit Corona-Risikogebiet. Eisenach wiederum will einen Weihnachtsmarkt mit begrenzten Besucherzahlen veranstalten.

Eine vom Gesundheitsministerium erarbeitete Regelung für die Weihnachtsmärkte sieht unter anderem die Umzäunung der Marktflächen und eine Besucherlenkung durch ein Einbahnstraßensystem vor. Harte Spirituosen und Glühwein mit Schuss sind verboten, der Ausschank anderer alkoholischer Getränke soll zeitlich begrenzt werden. Nach einem ähnlichen Konzept hatte bereits der Weimarer Zwiebelmarkt Mitte Oktober funktioniert.

Die Stadtverwaltung plant angesichts der kritischen Situation verschärfte Schutzmaßnahmen. Laut Mitteilung werden unter anderem ein Alkoholverbot und die Maskenpflicht auf öffentlichen Veranstaltungen, eine Maskenpflicht in privaten Unternehmen und ein Ausschankschluss in der Gastronomie ab 22 Uhr diskutiert. dpa