Thüringen Wegen Corona: Start ins neue Schuljahr mit Ampelplan

In einem leeren Unterrichtsraum stehen die Stühle auf den Tischen. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Das Thüringer Bildungsministerium hat Details dazu vorgestellt, wie der Start ins neue Schul- und Kindergartenjahr im Land aussehen soll. Der Kern: ein Drei-Stufen-Plan, mit dem je nach Region oder Einrichtungen auf mögliche Corona-Infektionen reagiert werden soll.

 
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Erfurt - Bleibt die Zahl der Corona-Infektionen in Thüringen auf einem niedrigen Niveau, soll in den Schulen und Kindergärten im Freistaat ab dem 31. August fast wieder so wie vor der Pandemie gearbeitet werden. Treten dort Corona-Infektionen auf, soll darauf nach einem Stufenplan reagiert werden, sagte Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) am Freitag in Erfurt. Dieser Stufenplan funktioniere nach den Ampel-Farben. Dabei gelte es immer, das Recht auf Bildung gegen das Recht auf Gesundheit abzuwägen.

In der grünen Phase sollten der Unterricht und die Betreuung von Kindergartenkindern so normal wie möglich erfolgen, wobei allerdings auch weiterhin bestimmte besondere Hygienemaßnahmen einzuhalten seien – wie etwas regelmäßiges Händewaschen oder der Verzicht auf Umarmungen oder Händeschütteln. In dieser Phase sollen auch Eltern wieder Schulen und Kindergärten betreten dürfen, sagte Holter. Voraussetzung dafür ist, dass es keine Corona-Infektionen in einer Schule oder einem Kindergarten beziehungsweise nur sehr wenige Infektionen in der entsprechenden Region gibt. Auch sollen in dieser Phase alle Beschäftigten in den Schulen und Kindergärten wieder vor Ort arbeiten.

Beim Auftreten einzelner Corona-Infektionen in einer Schule oder einem Kindergarten würde in den betroffenen Einrichtungen die Phase Gelb ausgerufen werden, erklärten Holter. Damit werde „ein Instrumentenkasten geöffnet“, bei dem sich die zuständigen Behörden je nach Situation vor Ort entscheiden könnten, welche der darin vorhandenen Instrumente sie anwendeten. In Krippen und Kindergärten könne dann zum Beispiel wieder mit festen Gruppen gearbeitet werden, in Schulen könne es dann zu einem Wechsel aus Präsens- und Distanzunterricht kommen. Inwieweit die einzelnen Instrumente beispielsweise einen kompletten Kindergarten oder nur Teile davon angewendet würden, werde im Einzelfall entschieden.

Sollte es in einer Region zu mehr 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen kommen, wird nach Angaben Holters die Stufe Rot des Plan angewendet. Dann würden die Bildungseinrichtungen dort komplett geschlossen. „Das ist die Phase, die überhaupt niemand will“, sagte er. Eine Notbetreuung für Kinder von Eltern von systemrelevanten Berufsgruppen werde es auch dann wahrscheinlich nur dann geben, wenn die Schließung der Einrichtungen absehbar länger als 14 Tage dauern werde. sh

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