Thüringen Videokonferenz statt Dienstreise - Land will mehr Digitalisierung

Telefonkonferenz aus dem Wohnzimmer. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Die Corona-Pandemie mit ihren Einschränkungen wirbelte auch Staub in Thüringens Verwaltungen auf. Die Zugänge für ein Landesportal und Nutzer von Telekonferenzen stiegen sprunghaft an. Die Landesregierung will den neuen Schwung nun nutzen.

 
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Als eine Lehre aus der Corona-Krise will die Thüringer Landesregierung Beschäftigten in den Verwaltungen mehr Möglichkeiten zum Arbeiten von Zuhause aus bieten. In den vergangenen Wochen sei die Zahl der Verwaltungsmitarbeiter mit einem Zugang zur Thüringer Datenaustauschplattform um etwa ein Drittel auf 3400 Nutzer gestiegen, teilte das Thüringer Finanzministerium am Dienstag mit. Demnach stieg auch die Zahl der Video- und Telekonferenzen deutlich an. So seien Telekonferenzen über die IT-Infrastruktur des Landes derzeit für 20 000 Menschen im Freistaat möglich.

«Wir könnten viele Dienstreisen, gerade nach Berlin, einstellen, wenn sich auch die anderen Länder ähnlich verhalten», sagte Finanzstaatssekretär Hartmut Schubert (SPD), der auch IT-Beauftragter des Landes ist. Damit könne man Geld, aber auch Zeit sparen. Schubert kündigte an, dass jedes Ministerium mindestens einen Videokonferenzraum erhalten soll.

Weiterentwickeln will das Land auch Verwaltungsdienste im Internet. Das Anmelden des Autos, der Antrag für Wohngeld oder die Anmeldung des neuen Hundes - das alles soll in Zukunft online möglich sein. Perspektivisch soll man auch das Ummelden der eigenen Wohnadresse per Internet erledigen können. Für die Umsetzung bleibt allerdings nicht mehr viel Zeit. Bis Ende 2022 sollen Bund, Länder und Kommunen viele Verwaltungsdienstleistungen über Portale auch digital anbieten. Das sieht das sogenannte Onlinezugangsgesetz vor.

Als positives Beispiel nannte Schubert den Landkreis Eichsfeld, der auf diesem Gebiet schon sehr weit sei und bereits mehr als 40 Verwaltungsdienstleistungen online anbiete.

Künftig soll es in jedem Ressort einen Beauftragten geben, der seinen Geschäftsbereich nach weiteren Möglichkeiten der Digitalisierung durchforste. dpa

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