Wenn die Trucker nach mehr als 72 Stunden in Risikogebieten in Quarantäne gehen, könnte dies zu Versorgungsengpässen führen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Martin Kammer, am Dienstag in Erfurt. Zugleich appellierte er an die Landesregierung, Autohöfe und Raststätten zu Kantinen zu erklären, damit sich Lkw-Fahrer dort verpflegen können.

Kammer verwies darauf, dass im Thüringer Verkehrsgewerbe häufig osteuropäische Fahrer eingesetzt würden. In der Regel arbeiteten diese drei Wochen und hätten dann eine Woche Heimaturlaub. Wenn sie danach für zehn Tage in Quarantäne gingen, stünden sie nicht als Arbeitskräfte zur Verfügung. Aufgrund des Fachkräftemangels in der Branche würden dann die Lkw zehn Tage lang still stehen.

Zugleich stört die Regelung nach Kammers Worten internationale Lieferketten. Nach seinen Angaben hat der Verband exemplarisch zwei Strecken nach Südfrankreich und Norditalien mit 96 beziehungsweise 80 Stunden Fahrtdauer außerhalb Deutschlands berechnet, die die Praxis im internationalen Fernverkehr darstellten. Auch hier müssten sich die Fahrer in Quarantäne begeben und ihre Trucks zehn Tage lang stehen lassen.

Zur Öffnung von Autohöfen und Raststätten in Thüringen für Berufskraftfahrer sagte Kammer: «Nach 15 Stunden im Fahrerhaus möchte niemand dort auch noch essen müssen.» Es müsse wie in Baden-Württemberg möglich sein, die Rasthöfe und Autohöfe zu Kantinen zu erklären, die anders als Gaststätten nicht schließen müssten. dpa

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