Thüringen Thüringen 2021 nicht bei der Grünen Woche in Berlin

Fahnen der Internationalen Grüne Woche wehen auf dem Messegelände. Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB/Archivbild

Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Thüringen. Bisher zeigten sich Bauern und Unternehmen stets zu Jahresbeginn auf der Grünen Woche in Berlin. 2021 wird das anders sein.

 
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Thüringen wird bei der Ernährungsmesse Internationale Grüne Woche im Januar in Berlin erstmals seit Jahren nicht dabei sein. In die Vorbereitung und die Organisation des sonst üblichen Gemeinschaftsstandes müssten erhebliche Gelder investiert werden. Dafür sei das Risiko einer Beteiligung unter den Bedingungen der Corona-Pandemie Anfang 2021 zu groß, begründete eine Sprecherin des Thüringer Agrarministeriums die Entscheidung. In der Vergangenheit seien in die Messevorbereitung und -beteiligung rund 1,1 Millionen Euro investiert worden.

Für die Schau im kommenden Jahr hatten nach Angaben der Sprecherin bereits 42 Unternehmen und Organisationen aus dem Freistaat ihr Interesse angemeldet. Diese potenziellen Aussteller am Thüringer Gemeinschaftsstand seien über die Entscheidung bereits informiert worden. Ob einzelne Unternehmen sich trotzdem in Berlin beim Branchentreff präsentieren, konnte das Ministerium nicht sagen. Anfang 2020 waren rund 50 Thüringer Aussteller sowie zehn Landkreise in Berlin dabei.

2021 soll die Grüne Woche wegen der Corona-Pandemie nur als Branchentreff ausgerichtet werden, wie die Veranstalter kürzlich ankündigten. Damit ist nur Fachpublikum zugelassen.

Das Land werde sich an der Grünen Woche wieder beteiligten, wenn das Gesundheitsrisiko abschätzbar und das Kosten-Nutzen-Verhältnis angemessen sei, sagte die Ministeriumssprecherin.

Die Ernährungsindustrie mit Spezialitäten wie Thüringer Bratwürsten oder Kartoffelklößen ist eine der wichtigsten Branchen in Thüringen. Sie beschäftigt nach früheren Angaben mehr als 20 000 Menschen und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund vier Milliarden Euro.

Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes war die Thüringer Lebensmittelindustrie im ersten Halbjahr 2020 gut durch die Corona-Krise gekommen. Ihr Umsatz belief sich auf fast 1,9 Milliarden Euro. Das waren rund 280 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Sie ließ damit die Metall- und Autoindustrie hinter sich. dpa

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