Gerade Vereine, die etwa nur eine Schule mit wenigen Schülerinnen und Schülern, aber einem großen Schulgebäude tragen, hätten in der aktuellen Situation Schwierigkeiten, die Kosten für die Einrichtungen zu decken. "Eine Evangelische Schulstiftung kann sich um ein Schulgebäude anders kümmern als ein Elternverein, der eine Schule übernommen hat, die kurz vor der Schließung stand", sagte Hartung.
Das SPD-Modell gefährde die Existenz insbesondere kleiner Schulen, kritisierte dagegen der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Tischner. Es wirke wie nicht zu Ende gedacht. Die Grünen-Fraktion hat derweil bereits einen Gesetzentwurf beschlossen, der einen Betrag von 217 Millionen Euro vorsieht. Die freien Schulen erwarteten, dass der bereits verhandelte Betrag in Gesetzesform gegossen werde, so die Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Astrid Rothe-Beinlich. Dabei gehe es auch um politische Glaubwürdigkeit.
Aus der FDP-Fraktion hieß es ebenfalls, dass es eine Frage des Respekts sei, dass sich das Verhandlungsergebnis von 217 Millionen Euro im Gesetzesentwurf finde. Auch der bildungspolitische Sprecher der Linken, Torsten Wolf, erklärte am Freitag, dass sich seine Fraktion am Vorschlag des Bildungsministeriums orientieren wolle. Die Linke-Fraktion betonte zudem, im Novemberplenum einen mit den Koalitionspartnern abgestimmten Gesetzentwurf einbringen zu wollen.
Von den 978 Schulen im Freistaat befinden sich laut Website des Bildungsministeriums 165 in freier Trägerschaft. Im vergangenen Schuljahr wurden dort 27 894 der landesweit insgesamt 219 322 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.