Das erklärte das Thüringer Gesundheitsministerium am Donnerstag auf Anfrage. 18 Infizierte hielten sich während des möglichen Ansteckungszeitraumes ausschließlich in Thüringen auf, in einem Fall hatte ein Infizierter jedoch Kontakt mit einem Reiserückkehrer aus Bulgarien. Bei den restlichen 16 Infizierten gibt es keine Angaben zu einem möglichen Ansteckungsort.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es im Freistaat 14 Labore, in denen auf eine Coronavirus-Infektion getestet wird. Demnach werde in vielen Laboren an sechs oder sieben Tagen in der Woche getestet. Befunde gebe es in der Regel schon nach einem oder zwei Tagen. «Insofern gehen wir davon aus, dass ausreichend Kapazitäten vorhanden sind und es demzufolge aktuell nicht zu Verzögerungen wie in Bayern kommen kann», erklärte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums.

106 aktive Corona-Fälle

In Thüringen sind am Mittwoch 106 Menschen aktiv am Corona-Virus erkrankt gewesen. Das sind 16 mehr als am Dienstag und 56 mehr als noch vor zwei Wochen. Neue Infektionen gibt es in zehn Thüringer Landkreisen. Seit Dienstagabend haben die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte 19 neue Infektionen gemeldet. Damit wurden seit Ausbruch der Pandemie 3.477 Fälle in Thüringen registriert. Vier Landkreise gelten derzeit als frei von Coronavirus-Fällen.

44.000 warten auf ihre Tests

Die bayerische Staatsregierung hatte am Mittwoch eingestehen müssen, dass die Verzögerungen bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen an bayerischen Autobahnen deutlich dramatischere Ausmaße haben als bisher bekannt. Stand Mittwoch warteten 44 000 Reiserückkehrer, die im Ausland im Urlaub waren, nach Corona-Tests an den Autobahnen noch auf ihre Ergebnisse. Besonders brisant ist, dass darunter - Stand Mittwoch - auch mehr als 900 nachweislich positiv Getestete waren.

Am Donnerstagnachmittag hat das bayerische Gesundheitsministerium die Zahl der positiv Getesteten nach oben korrigiert. Von etwa 1000 positiven Tests seien 908 informiert worden, sagte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Es müsse aber noch abgeglichen werden, ob unter den ausstehenden Tests auch Dubletten seien.

Die schwere Panne hat neben Huml auch Söder massiv unter Druck gebracht, in Bayern, aber auch bundesweit. Denn Söder war mit der Ankündigung der Teststationen an Autobahnen vorgeprescht. Die Staatsregierung und die Behörden unterschätzten in der Eile aber anfangs, wie viele Menschen sich tatsächlich an den Autobahn-Stationen testen lassen wollen.

Grünen-Chefin Annalena Baerbock beispielsweise kritisierte die Panne bei den Corona-Tests als «schweres Versäumnis» - und sieht CSU-Chef Söder persönlich in der Verantwortung. «Wer sich als Ministerpräsident permanent als Krisenmanager inszeniert und sich selbst ständig auf die Schulter klopft, ist auch in der Verantwortung sicherzustellen, dass es funktioniert», sagte Baerbock am Donnerstag. dpa

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