Thüringen Rechnungshof warnt: Keine Wälder auf Kredit kaufen

Gemischter Laub- und Nadelwald im Thüringer Wald. Foto: arifoto UG/Archiv

Rudolstadt - Der Rechnungshof warnt davor, dass Thüringens Landesforstanstalt Waldstücke oder kahle Flächen mit geborgtem Geld kauft.

 
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Die Kreditaufnahme bei derzeit geringen Erlösen durch den Holzverkauf würde Thüringenforst zusätzlich belasten, sagte Rechnungshofpräsident Sebastian Dette. Fällige Kreditzinsen würden den Fehlbetrag in der Bilanz der Forstanstalt, der ohnehin bei mehr als 15 Millionen Euro allein im vergangenen Jahr liegen dürfte, noch vergrößern.

«Und darauf zu spekulieren, dass die Flächen irgendwann mehr wert sind als heute, ist nicht die Aufgabe einer Landesforstanstalt», sagte Dette. Damit würde sich die Spekulation mit Waldflächen vom privaten in den staatlichen Bereich verlagern.

Hintergrund ist ein Gesetzentwurf zu Thüringenforst, den die rot-rot-grüne Regierungskoalition Mitte Juni dem Landtag vorgelegt hat. Er wird derzeit beraten. Das Gesetz sieht neben der zusätzlichen Kreditermächtigung bis 2023 für Waldkäufe auch höhere Zahlungen des Landes vor. Dadurch soll Thüringenforst besser in die Lage versetzt werden, die durch Trockenheit und Borkenkäfer stark geschädigten Wälder zu retten.

In Thüringen gibt es rund 550.000 Hektar Wald - er bedeckt 34 Prozent der Landesfläche. Der Staatswald hat mit rund 223.000 Hektar einen Anteil von knapp 41 Prozent. Die anderen Waldflächen gehören Kommunen oder privaten Waldbesitzern. dpa

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