Erfurt Ramelow will pragmatische Regelung für freiwillige Tests

Eisenach: Bodo Ramelow (l., Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, und Michael Lohscheller (r), Opel-Chef, besuchen die wiederangelaufene Automobil-Produktion im Opel-Werk und legen nach einem Rundgang die Masken ab. Foto: Martin Schutt, dpa

Die angekündigten freiwilligen Corona-Tests für Lehrer und Erzieher sind noch ein Problem - nicht wegen der Bezahlung. Geklärt werden muss, wer testet.

 
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Erfurt - Thüringen sucht nach Angaben von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung nach einer pragmatischen Lösung für freiwillige Corona-Tests von Lehrern und Erziehern. «Unstreitig ist, das Land bezahlt die Tests», sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Geregelt werden müsse, wo die Tests für Pädagogen ohne Krankheitssymptome möglich seien. Dafür kämen Hausarztpraxen oder bestehende Abstrichstellen in Frage, sagte Ramelow.

Zur Finanzierung von Corona-Tests habe das Land 25 Millionen Euro zur Verfügung, die im Juni vom Parlament bewilligt wurden. Tests, die an Schulen oder in Kitas von Amtsärzten wegen einer Corona-Infektion angeordnet würden, zahlten die Krankenkassen, so Ramelow.

Die SPD-Fraktion hatte in dieser Woche fehlende Corona-Testverfahren für Schulen und Kitas kritisiert. «Man kann nicht in Kitas und Grundschulen zum Regelbetrieb zurückkehren und sich dann erst Gedanken darüber machen, wie die versprochenen Corona-Tests für Erzieherinnen und Lehrerschaft organisiert werden können», hatte SPD-Bildungspolitiker Thomas Hartung gesagt. Ramelow bezeichnete die Auseinandersetzung als unnötig. «Es geht nur noch um den besten Weg.» Das Bildungsministerium geht davon aus, dass ein Verfahren für freiwillige Tests für Lehrkräfte im Juli feststeht.

Der Regierungschef kündigte an, dass der wissenschaftliche Corona-Beirat, den die Landesregierung kürzlich berufen hatte, in der nächsten Zeit Vorschläge für ein Frühwarnsystem vorstellen werde.

In dieser Woche gab ein mehrere Corona-Fälle an Schulen und Kindergärten in Thüringen. Beispielsweise wurde in Schmalkalden die Infektion eines Grundschülers festgestellt. Tests in seinem Umfeld - auch bei Lehrern - wurden vom Gesundheitsamt angeordnet.

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