Erfurt Ramelow für Weihnachtsmärkte und Feste - Konzepte gesucht

Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, nimmt im vor Beginn einer Landtagssitzung seinen Mund-Nasen-Schutz ab. Foto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Weiterhin keine Großveranstaltungen - so haben es die Ministerpräsidenten beschlossen. Doch Ausnahmen sind möglich. Thüringens Regierungschef Ramelow möchte, dass ohne Ansteckungsgefahr gefeiert werden kann.

 
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Erfurt - Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) will trotz des weiteren Verbots von Großveranstaltungen Volksfeste und Weihnachtsmärkte in diesem Jahr in Thüringen nicht ganz abschreiben. «Es kommt auf die Umstände und die Dimension an. Wir arbeiten an Konzepten», sagte Ramelow am Donnerstag am Rande der Landtagssitzung in Erfurt. «Festzelte, wie es sie sonst beispielsweise bei Herbstfesten gab, kann es aber nicht geben.» Entscheidend sei, ob Hygienekonzepte und Abstandsregeln durchgesetzt werden könnten, so Thüringens Regierungschef.

Keinesfalls dürfte es zu Situationen wie zu Beginn der Corona-Krise kommen, als in einigen Bundesländern und in Österreich Feste und Feiern zu Infektionsherden wurden. «Eine Wiederholung einer Situation wie in Ischgl darf es nicht geben.»

Ramelow forderte potenzielle Veranstalter auch im Kulturbereich auf, zusammen mit Amtsärzten und anderen Fachleuten nach Möglichkeiten zu suchen, wie der Infektionsschutz bei Freizeit- und Kulturangeboten gesichert werden kann. Als Beispiel nannte er die Domstufen-Festspiele in Erfurt, die im Sommer in veränderter und abgespeckter Form organisiert würden, damit aber nicht komplett ausfielen. Zu Weihnachtsmärkten sagte Ramelow: «Meine Vorstellung, dass es Weihnachtsmärkte geben sollte, ist ausgeprägt.»

Chancen sollten auch Schausteller bekommen, ihre Fahrgeschäfte aufzubauen, so Ramelow. Sie seien hart von der Corona-Pandemie getroffen. «Von ihrer Jahresplanung bleibt nichts übrig.» Er habe deshalb Briefe an die Thüringer Oberbürgermeister geschrieben mit der Frage, ob es Möglichkeiten gebe, Fahrgeschäfte zum Beispiel in Fußgängerzonen oder auf kommunalen Flächen zuzulassen, ohne Standgebühren zu erheben. «Meine Bitte ist, kreativ zu werden.»

Die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Mittwoch bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) darauf verständigt, dass Großveranstaltungen grundsätzlich weiterhin bis mindestens Ende Oktober verboten sind. Das gilt dann, wenn eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich sind. Lassen sich diese Vorgaben einhalten, sind Ausnahmen möglich. dpa

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