Erfurt Polizei: Maschinenpistole fehlt es an Durchschlagskraft

Ein Polizist mit der Maschinenpistole MP5 von Heckler und Koch im Anschlag. Foto: Boris Roessler, dpa

Die Thüringer Polizei hält ihre aktuelle Maschinenpistole unter anderem für ungeeignet, um Terroristen zu stoppen, die in Fahrzeugen sitzen. Die derzeit von Streifenpolizisten genutzten Maschinenpistole MP5 des Herstellers Heckler & Koch verliere erheblich an Durchschlagskraft, wenn deren Geschosse auf Glas träfen.

 
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Erfurt - Das erklärten Vertreter des Thüringer Innenministeriums nach Informationen unserer Zeitung am Donnerstag in Erfurt im Innenausschuss des Landtags. Das sei insbesondere dann ein großes Problem, wenn Terroristen noch zusätzliche Schutzwesten trügen. Terroristische Anschläge in der Vergangenheit hätten gezeigt, dass Attentäter inzwischen mit derartiger Schutzausrüstung ausgestattet seien.

Das Innenministerium plant eine neue sogenannte Mitteldistanzwaffe für die Landespolizei anzuschaffen und die MP5 daraufhin auszumustern. Dagegen gibt es vor allen in den Reihen von Linken und Grünen erhebliche Vorbehalte. Auch während der Ausschusssitzung kam es nach übereinstimmenden Angaben aus Teilnehmerkreisen zu kontroversen Diskussionen.

Vertreter des Ressorts erklärten zudem während der Ausschusssitzung, es sei nötig auch die Streifenpolizisten mit einer durchschlagkräftigeren Waffe als der MP5 auszustatten. Diese seien in der Regel die ersten Beamten vor Ort. Bei Terrorlagen könnten sie nicht warten, dass besser bewaffnete Spezialkräfte zum Tatort eilten.

Die aktuellen Planungen des Ministeriums zum Ersatz der MP5 sehen laut Innenausschuss vor, ein halbautomatisches Gewehr anzuschaffen, das Munition im Kaliber 7,62 Millimeter verschießt. Die Waffen sollen keinen Feuerstoß abgeben können. sh

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