Das geht aus vorläufigen Zahlen der Landespolizeiinspektionen des Freistaates hervor. Nun in wenigen Bereichen seien die Zahlen bisher rückläufig gewesen. Demnach zählten die Beamten in Teilen Südthüringens und des Thüringer Walds von Januar bis Ende Oktober 532 Unfälle, in denen ein Wildtier verwickelt war. Das waren 13 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

«Im Herbst passieren die meisten Wildunfälle», erklärte ein Sprecher der Landespolizeiinspektion Saalfeld. Im Gebiet seiner Inspektion registrierten die Beamten von Januar bis Oktober 388 Zusammenstöße mit Tieren wie Rehe, Wildschweine und Füchse. Zwei Menschen seien dabei verletzt worden.

Drei Leichtverletzte registrierte die Landespolizeiinspektion Jena, die neben Jena für die Kreise Weimarer Land und Saale-Holzland zuständig ist. Bis Ende Oktober wurden dort 832 Wildunfälle aufgenommen. Angaben dazu, wie viele Tiere getötet wurden, gebe es nicht, sagte eine Sprecherin.

Versicherer müssen mehr zahlen

Nach Einschätzung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft läuft statistisch gesehen bundesweit alle zwei Minuten ein Wildtier vor ein Fahrzeug. Im Durchschnitt müssten die Versicherer pro Fall 2485 Euro zahlen. Im vergangenen Jahr stieg der Gesamtschaden den Angaben nach auf mehr als 653 Millionen Euro, 14 Prozent mehr als 2014.

In den Berichten der Thüringer Polizei tauchen beinah täglich Meldungen zu solchen Unfällen auf. «Die Zahl der Unfälle bewegt sich auf dem Niveau der Vorjahre», berichtete der Geschäftsführer des Landesjagdverbands, Frank Herrmann. Nach seinen Angaben wird derzeit deutschlandweit mit Unterstützung eines Programms (App) für Smartphones eine Übersicht erstellt, wo es besonders oft zu Unfällen kommt. Ein entsprechendes Pilotprojekt sei in Schleswig-Holstein erfolgreich getestet worden. In Thüringen sollen nun auch solche Daten gesammelt werden.

«Die meisten Unfälle passieren jeweils zwischen 5 und 6 und zwischen 21 und 22 Uhr», sagte eine Sprecherin der Landespolizeiinspektion Gotha. Die in Gotha stationierten Polizisten nahmen bis Ende Oktober 415 Unfälle auf. Verletzt wurde niemand.