Allen Jubiläums-Feierlichkeiten zum Trotz: Vom einstigen Centrum-Warenhaus in der Suhler Innenstadt ist 50 Jahre nach seiner Eröffnung am 13. September 1969 nichts mehr übrig geblieben als zahllose Erinnerungen und ein Beton-Skelett. Das schmerzt - nicht nur weil die Nachwende-Chance vertan wurde, ein stilprägendes Gebäude der DDR-Moderne zu erhalten. Von den Ende der Sechziger- und Anfang der Siebzigerjahre neu gebauten Centrum-Warenhäusern in Dresden, Hoyerswerda, Berlin und Magdeburg war das Suhler das architektonisch wie künstlerisch wertvollste. Weder die Stadt Suhl (und die Mehrzahl ihrer Abgeordneten) noch die Denkmalschutzbehörde (was der eigentliche Skandal ist) erkannten den Stellenwert dieses so Stadtbild prägenden Gebäudes, geschweige denn waren sie dazu fähig, eine Vision für diesen Schatz zu entwickeln.