Thüringen Mehr als 31 000 Besucher im Haus der Weimarer Republik

Vor dem Haus der Weimarer Republik vermittelt eine Info-Tafel Wissenswertes aus der Historie. Foto: Martin Schutt/dpa Quelle: Unbekannt

Auch das vor einem Jahr eröffnete Haus der Weimarer Republik am Weimarer Theaterplatz ist von wochenlangen Schließungen wegen der Corona-Pandemie nicht verschont geblieben. Inzwischen steht es Besuchern wieder offen – und feiert den ersten Geburtstag.

 
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Mehr als 31 000 Menschen haben das vor einem Jahr eröffnete Haus der Weimarer Republik in Weimar nach Angaben des Betreibers besucht. 9300 davon kamen bislang in diesem Jahr, wie der Vorsitzende des Vereins Weimarer Republik, Michael Dreyer, sagte. Nach pandemiebedingter zweimonatiger Schließung steigt das Besucherinteresse nach seiner Einschätzung wieder. «Allerdings dürfen wir wegen der strengen Hygieneauflagen immer nur 23 Besucher gleichzeitig einlassen.»

Das Haus zeigt auf rund 200 Quadratmeter Fläche eine Dauerausstellung zur ersten parlamentarischen Demokratie in Deutschland – der Weimarer Republik. Der Erinnerungsort im ehemaligen Kulissenhaus des Deutschen Nationaltheaters war am 31. Juli 2019 eröffnet worden.

Es war kein Zufallsdatum, wie Dreyer betont: Auf den Tag genau 100 Jahre zuvor hatte die in Weimar tagende verfassunggebende Nationalversammlung die Weimarer Reichsverfassung verabschiedet. An diesem Freitag (31. Juli) feiern Verein und Stadt beide Jahrestage. Geplant sind Führungen, eine Diskussionsrunde, Musik und Auftritte von Schauspielern, die Protagonisten der damaligen Ereignisse verkörpern.

Besucht wird das Haus dem Verein zufolge nicht nur von Kulturtouristen, die es wie das neue Bauhaus-Museum als Teil der Weimarer Moderne wahrnähmen. Auch Schulklassen seien unter den Besuchern gewesen, sagte Dreyer. Für sie sei über die Dauerausstellung hinaus auch ein politisch-historischer Stadtrundgang als zusätzliches Format entwickelt worden. Im Haus selbst sind rund 80 originale Ausstellungsstücke zu sehen: Dokumente und Alltagsgegenstände, Filme und Hörstücke.

Die bislang verzögerten Arbeiten am noch ausstehenden Anbau für Sonderausstellungen und Veranstaltungen sollen nach Angaben der Stadtverwaltung nun im September beginnen und voraussichtlich im Frühjahr 2022 beendet sein. Ursprünglich sollte der Anbau schon Ende dieses Jahres fertig sein. Grund für die Verzögerung waren gestiegene Baukosten. Inzwischen habe der Bund zusätzliche zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Die Gesamtkosten beziffert die Stadt auf 6,1 Millionen Euro. dpa

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