Landesarbeitsagentur am Mittwoch mit. Im Jahr 2015 waren es dagegen nur 297 143 Beschäftigte. Den Daten zufolge handelt es sich bei 60 Prozent um Frauen. «Gerade die vergangenen Monate der Corona-Krise haben gezeigt, welche Bedeutung die Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur für unser Land haben», erklärte der Geschäftsführer der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Markus Behrens.

Zur kritischen Infrastruktur gehören Organisationen und Betriebe, deren Ausfall zum Beispiel Versorgungsengpässe oder eine Störung der öffentlichen Sicherheit zur Folge hätte.

Die Statistik zeigt auch, dass Thüringer, die in solchen Bereichen arbeiten, mehr Geld verdienen als andere. Ihr mittleres Einkommen (Median) lag im vergangenen Jahr bei monatlich 2817 Euro brutto. Das Median-Einkommen bezogen auf alle Thüringer Beschäftigten lag dagegen bei 2659 Euro brutto. Median ist ein Mittelwert, der beim Gehalt Ausreißern nach oben oder nach unten ein geringeres Gewicht gibt als der einfache Durchschnitt. Bundesweit verdienten die Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur im Median 3378 Euro brutto im Monat.

79 Prozent im Gesundheitssektor sind Frauen

180.011 in der kritischen Infrastruktur Beschäftigten sind Frauen. Das entspricht einem Anteil von 60 Prozent. Zum Vergleich: Der Frauenanteil bei allen Beschäftigten im Land liegt bei 48 Prozent. Bundesweit liegt der Frauenanteil der Beschäftigten in der kritischen Infrastruktur bei knapp 56 Prozent. „Frauen sind häufig überdurchschnittlich im Gesundheitssektor, in der öffentlichen Verwaltung oder auch im Finanzwesen beschäftigt, die einen großen Anteil an der kritischen Infrastruktur haben, erklärte Markus Behrens den hohen Frauenanteil. So lag der Anteil der weiblichen Beschäftigten im Gesundheitssektor bei knapp 79 Prozent, im Sektor „Staat und Verwaltung“ und im Sektor Finanzen- und Versicherungswesen bei jeweils 69 Prozent. Den niedrigsten Frauenanteil hatte der Sektor Transport und Verkehr mit einem Frauenanteil von 15,3 Prozent.

Jeder Vierte ist über 55 Jahre alt

Der Anteil der Beschäftigten der Altersgruppe „Ü55“ lag in den Sektoren der kritischen Infrastruktur bei 26 Prozent. Der Anteil der „Über-55-Jährigen“ an allen Beschäftigten in Thüringen liegt bei rund 25 Prozent. dpa/red